Beim BVB Werders „Weltklasse“-Sieg getrübt: Bartels droht Saisonaus

Dortmund (dpa) - Die Euphorie über Werder Bremens ersten Auswärtssieg der Saison wich nicht nur bei Max Kruse ganz schnell.

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Noch unmittelbar nach dem 2:1 (1:0) bei Borussia Dortmund, das BVB-Coach Peter Bosz den Job kostete, stellte der Werder-Stürmer fest: „Das ist natürlich Weltklasse.“ Schon kurze Zeit nach dem Werder-Erfolg war auch bei den Hanseaten von der Freude kaum noch etwas übrig. Zu sehr schmerzte die schwere Verletzung von Kruses Sturmpartner Fin Bartels.

Der zuletzt wiedererstarkte 30-Jährige riss sich schon in der ersten Halbzeit die linke Achillessehne. Die Saison dürfte für Bartels früh gelaufen sein, frühestens zum Ende der Spielzeit könnte er bei perfektem Heilungsverlauf zurückkehren. „Aber auch das wird knapp“, sagte Werder-Sportchef Frank Baumann am Sonntag. „Das ist für Fin persönlich sehr tragisch und für uns als Mannschaft ein sehr großer Verlust. Fin ist ein sehr wichtiger Spieler — sowohl auf als auch neben dem Platz“, ergänzte Werder-Coach Florian Kohfeldt.

Noch auf der Rückfahrt aus Dortmund hatte Kruse inmitten seiner Teamkollegen mit einem Bartels-Trikot posiert und das Foto im sozialen Netzwerk Instagram mit dem Spruch „Fin wir sind da! #getwellsoon“ (deutsch: werde schnell gesund) hochgeladen.

„Einerseits freuen wir uns sehr über den Sieg, andererseits ist es für uns auch ein trauriger Tag. Die Verletzung trübt die Freude brutal“, sagte Baumann, der nun unter Druck steht. Ersatz für Bartels muss in der Winterpause wohl her. Der Aufschwung Werders unter dem neuen Coach Kohfeldt mit zuletzt drei Siegen aus vier Spielen war auch eng mit dem Duo Kruse/Bartels verbunden.

Mindestens einer der beiden war an allen sieben Toren bei den Siegen gegen Hannover (4:0), Stuttgart (1:0) und nun in Dortmund beteiligt. „Diese Verletzung trübt den Sieg heute, auch weil Fin in den letzten Wochen in bestechender Form war“, sagte Kruse, dessen Verletzungspause zu Beginn der Saison bereits zur Formkrise von Bartels geführt hatte. „Jetzt werden wir vermutlich die restliche Saison ohne ihn auskommen müssen. Mit ihm fehlt uns ein wichtiger Baustein“, sagte Kruse, der die beiden Bremer Tore in Dortmund durch Maximilian Eggestein (26. Minute) und Theodor Gebre Selassie (65.) vorbereitet hatte. „Im Moment läuft es ganz gut“, sagte Kruse zu seiner erneut starken Leistung, die er zumindest in der zweiten Halbzeit auch ohne Partner Bartels zeigte.

Durch den Erfolg in Dortmund und den hergestellten Anschluss an die Nicht-Abstiegsplätze ist trotz der Bartels-Verletzung noch reichlich Selbstbewusstsein vorhanden. „Wir sollten jetzt in diesem Flow bleiben. Auch in Leverkusen ist am Mittwoch was drin für uns. Auch dort wollen wir gewinnen“, sagte etwa Kapitän Zlatko Junuzovic.