Wolfsburg Mandzukic schockt Schalke
Wolfsburgs Torjäger erzielt beide Tore zum 2:1-Sieg. Die Gäste verlieren nach der Führung den Faden.
Wolfsburg. Die Gesichter waren aschfahl, der Blick ging ins Leere. Die Spieler des FC Schalke 04 konnten nach dem Abpfiff nicht fassen, was sie in den 90 Minuten beim VfL Wolfsburg erlebt hatten. 2:1 zeigte die Anzeigetafel an und bestätigte noch einmal unmissverständlich, was der Mannschaft von Ralf Rangnick widerfahren war. Es war eine Bundesliga-Niederlage gegen den VfL, die noch für längere Zeit für Unwohlsein bei der Schalker Delegation sorgen dürfte.
Dabei hatten die Königsblauen so willens- und laufstark begonnen, als wollten sie beim Aufeinandertreffen mit Ex-Trainer Felix Magath schnell deutlich machen, dass sie dieses Spiel unbedingt für sich entscheiden wollten. Raúl hatte seine Mannschaft mit einem sehenswerten Treffer nach spektakulärem Zusammenspiel mit Jefferson Farfan nach 13 Minuten in Führung gebracht.
Doch im Anschluss „haben wir einen schlechten Rückpass gespielt, ab diesem Zeitpunkt lief es nicht mehr“, sagte Innenverteidiger Benedikt Höwedes. Das hatte auch damit zu tun, dass beide Schalker Außenverteidiger, Christian Fuchs und Marco Höger, in der Defensive zunehmend Schwierigkeiten bekamen. Diese Schwächen wussten die Wolfsburger auszunutzen, indem sie vor allem die Seiten für ihre Angriffe auswählten. Und diese taktische Variante nutzte Mario Mandzukic nach 33 Minuten mit der ersten Torchance der Wölfe zum Ausgleich.
„Wir haben die falschen Mittel gewählt und nicht mehr steil in die Spitze, sondern Rückpässe gespielt“, sagte Ralf Rangnick. Dennoch hätten die Schalker erfolgreich sein können, denn ihre Überlegenheit führte zu zwei weiteren Großchancen, die sie jedoch mit ungenauen Pässen vor das gegnerische Tor nicht mit einem Treffer krönen konnten.
Die Wolfsburger „arbeiteten sich in die Begegnung“, wie der zufriedene VfL-Trainer Magath bemerkte, und krönten ihren immensen Einsatz in der zweiten Hälfte mit dem glücklichen Siegtreffer, bei dem Mandzukic (82.) einen verunglückten Freistoß von Marcel Schäfer ins Schalker Tor ablenkte.
Dass ausgerechnet der gerade zuvor eingewechselte José Manuel Jurado den entscheidenden Freistoß verursachte, war zusätzliche Ironie eines wenig erfreulichen Nachmittags für die Schalker. „Wir haben kein schlechtes Spiel gemacht, aber wir waren nicht konsequent genug“, sagte Lewis Holtby.
Diese Konsequenz besaßen dagegen die Wolfsburger. Felix Magath nutzte im Gefühl des Sieges noch die Gelegenheit zu einer kleinen Abrechnung mit seinem Ex-Club. „Die Schalker Mannschaft hat sich entwickelt und hat Zukunft. Da sind noch einige Transfers von mir dabei. Ich bin ganz zufrieden mit meinen Entscheidungen, die ich für Schalke 04 getroffen habe“, sagte er.