„Basel steht Kopf!“ - Schweizer Freudentaumel
Basel (dpa) - „Wahnsinn“, „ein Wunder“, „ein Fußballmärchen“: Nach dem überraschenden 1:0-Sieg des FC Basel sind Schweizer Medien ins Schwärmen geraten.
„Jä! Basel steht Kopf!“, lautete die Seite-Eins-Schlagzeile der „bz Basel“ - auf einem tatsächlich auf den Kopf gestellten Foto des siegreichen Schweizer Meisters.
„Wer erst Manchester United aus der Champions League wirft und dann gegen Bayern München 1:0 gewinnt, ohne dabei den Deutschen ihren Dusel zu stehlen, erntet absolute Hochachtung“, schrieb das Lokalblatt. Obwohl der FC Bayern München mit seinem um ein Vielfaches höheren Millionen-Budget eigentlich „nicht im selben Sonnensystem“ spielen würde wie der FC Basel, sei Mittwochabend „zwischen den beiden FCB kein Unterschied erkennbar“ gewesen.
Für die „Basler Zeitung“ war der Triumph nichts Geringeres als „Das Wunder vom Joggeli“ (so nennt der Basler Volksmund das St. Jakob-Stadion). Die Münchner könnten froh sein, nicht noch zwei Tore mehr kassiert zu haben. Zurückhaltend und bescheiden gab sich hingegen der deutsche Basel-Trainer Heiko Vogel - einst Jugend-Coach beim FC Bayern: „In der ersten Halbzeit war ich nicht zufrieden“, sagte er Schweizer Reportern. „Wir waren defensiv ganz okay, aber wir sind uns bewusst, dass dies nur ein Teilerfolg ist.“
Uneingeschränkt kostete dagegen die Boulevardzeitung „Blick“ den Sieg aus: „Was für eine Sensation!“ und „Der Kopf von Jupp Heynckes leuchtet feuerrot - und Uli Hoeneß pustet auf der Tribune heftig durch“, las man dort unter der Überschrift „1:0 Wahnsinn - Bayern wankt!“. Immerhin räumte die Zeitung ein, dass - abgesehen vom Torschützen Valentin Stocker - ein Mann mit seiner Leistung das gesamte Basler Team überragt und den Sieg gesichert habe: Torwart Yann Sommer.