Champions League: BVB zurück im Paradies

Acht Jahre nach dem letzten Auftritt ist Borussia Dortmund wieder im Konzert der Großen mit dabei.

Dortmund. Das lange Warten hat ein Ende, der Stolz vergangener Tage ist zurück. Gut acht Jahre nach der Vertreibung aus dem Paradies mit anschließender Fast-Insolvenz feiert Borussia Dortmund heute sein Comeback in der Champions League.

Selbst die missratene Generalprobe beim 1:2 gegen Hertha BSC konnte die Vorfreude des derzeit wankenden Meisters auf das Spiel gegen den FC Arsenal nur bedingt trüben. Die Aussicht auf ein Fußballfest im Kreis der Großen sorgt bei Mittelfeldspieler Kevin Großkreutz für Hochgefühle: „Für mich geht nach der Meisterschaft der nächste Lebenstraum in Erfüllung. Das wird so geil.“

Anders als im Vorjahr, als sie in der Europa League zwar glänzend aufspielten, aber in der Gruppenphase ausschieden, soll diesmal weniger Lehrgeld gezahlt werden. Die fehlende Erfahrung seiner Profis, von denen Torhüter Roman Weidenfeller als einziger aus der voraussichtlichen Startformation bisher Champions-League-Luft schnupperte, hält Trainer Jürgen Klopp nicht für einen großen Nachteil: „Respekt hat nichts damit zu tun, trotzdem frech zu sein.“

Doch scheint Borussia die Spielfreude abhanden gekommen zu sein. Nicht zuletzt deshalb forderte Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke von den Profis „mehr Schärfe und Aggressivität“. Großkreutz versprach Vollgas-Fußball. „Allein bei dem Gedanken an unser erstes Heimspiel in der Gruppenphase könnte ich schon ausflippen vor Freude“, sagte er.

Der gegen Berlin gesperrte Mario Götze soll helfen, das gegen Hertha einfallslose Angriffsspiel der Dortmunder zu beleben. Nach einem angeblichen 40-Millionen-Euro-Angebot der „Gunners“ steht der Jungstar im Mittelpunkt. Zudem hoffen die Dortmunder auf einen Gegner, der im Dortmunder Stadion weniger defensiv auftritt als die bisherigen Bundesliga-Konkurrenten. „Das liegt uns mehr. Gegen zehn Mann zu spielen, die hinten drin stehen, ist es schwierig“, sagte Außenverteidiger Marcel Schmelzer.

Wie der BVB startete auch der FC Arsenal nur dürftig in die Saison und rangiert im Mittelfeld der Tabelle. Nach der historischen 2:8-Schlappe bei Manchester United sah sich Trainer Arsène Wenger, der in Dortmund wegen einer Sperre nur auf der Tribüne sitzt, zur Verstärkung des Kaders genötigt. Der in aller Eile verpflichtete deutsche Nationalspieler Per Mertesacker verhalf der löchrigen Abwehr beim ersten Saisonsieg (1:0) in der Premier League am Wochenende gegen Aufsteiger Swansea City zu mehr Stabilität.

Der FC Arsenal muss auf Tomas Rosicky verzichten. Der ehemalige Dortmunder, der vor fünf Jahren vom BVB zu Arsenal gewechselt war, fehlte bei der Ankunft seiner Mannschaft in der Revierstadt. „Er ist verletzt“, kommentierte Arsenal-Trainer Arsène Wenger, der den Tschechen ohnehin nicht für die Startformation vorgesehen hatte. Neben Rosicky fällt Aaron Ramsey aus. Der Mittelfeldspieler pausiert wegen einer Sprunggelenksverletzung.

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