Gefeierter Debütant: Sarr überzeugt als Aushilfskraft
Marseille (dpa) - Die Kapuze war tief ins Gesicht gezogen, die vielen Interviewwünsche blieben unerfüllt. Wortlos, eilig und geschützt von einem Offiziellen flüchtete Marian Sarr nach dem 2:1 von Borussia Dortmund bei Olympique Marseille aus der Kabine in den Mannschaftsbus.
Wie von höherer Stelle angeordnet, vermied der 18 Jahre alte Profi den Kontakt zu den Medien. Stattdessen nahmen Trainer und Offizielle Stellung. „Ich kann mich nicht erinnern, dass er einen Zweikampf verloren hat“, schwärmte Fußball-Lehrer Jürgen Klopp nach dem famosen Debüt des Innenverteidigers.
Das Risiko, in der Startformation auf Sarr zu setzen, war groß. Schließlich hatte der zu Jahresbeginn mit viel Störgeräuschen für eine sechsstellige Summe von Bayer Leverkusen verpflichtete Jungprofi bisher weder in der Bundesliga noch in der europäischen Königsklasse auch nur eine Minute gespielt. Doch der Debütant trat auf wie ein Routinier. Ähnlich wie Klopp war auch Michael Zorc voll des Lobes: „Marian hat extreme Ruhe am Ball. Wir hatten ja auch große Anstrengungen unternommen, ihn zu verpflichten.“ Damit spielte der Sportdirektor auf die im Zuge des Transfers lauter gewordene Diskussion über das Abwerben von jungen Spielern an.