„Missione impossibile“: Inter hofft auf ein Wunder

Mailand (dpa) - Inter Mailand erhofft sich vor seiner „Missione impossibile“ ein Fußball-Wunder auf Schalke. Trotz des 2:5-Desasters im Viertelfinal-Hinspiel hat der Triple-Gewinner seinen Traum von der Titelverteidigung in der Champions League noch nicht aufgegeben.

Für Club-Präsident Massimo Moratti ist der Drei-Tore-Rückstand keine erdrückende Hypothek, sondern eine beflügelnde Herausforderung: „Wir wissen, dass dies ein sehr schweres Spiel wird. Aber gerade weil es unmöglich scheint, ist es so faszinierend“, philosophierte der „Padrone“. „Ich glaube daran“, versicherte auch Trainer Leonardo vor dem Rückspiel am Mittwoch.

Glaubt man den Inter-Bossen, hat das zuletzt von Liga-Spitzenreiter AC Mailand und Schalke gedemütigte Star-Ensemble mit Spielmacher Wesley Sneijder und Stürmerstar Eto'o weder den Mut, noch den Humor verloren. „Wir haben schon über ihren Vereinsnamen Schalke 04 gescherzt“, verriet Leonardo. „0:4“ sei schließlich Inters Traumergebnis gegen Schalke, das zu Hause international noch ungeschlagen ist.

Zum ersten Mal seit Leonardos Amtsübernahme von Rafael Benitez kurz vor Weihnachten hat Inter in einem Spiel nichts zu verlieren. Nach der 0:3-Pleite im Derby gegen Milan und der Lektion des Bundesligisten haben die Experten den Titelverteidiger in Liga und Champions League abgeschrieben. Kritik, Hohn und Spott aber haben Team und Trainer zusammengeschweißt. „Die Jungs brennen!“, meinte Moratti und versprach damit eine Trotzreaktion.

Der Club-Chef wittert eine Sensation. Mit seiner gesamten Inter-Entourage reist der Öl-Magnat in den Ruhrpott. Dort hofft er vor allem auf den nach langer Verletzungspause zurückgekehrten Diego Milito. „Er wirkt gelöst und frisch. Wenn er uns jetzt helfen könnte, wäre das sehr wertvoll“, sagte Moratti.

Bayern-Schreck Milito stürmt neben Eto'o. Gebetsmühlenartig erinnert der sonst eher schweigsame Kameruner an die legendäre Aufholjagd des spanischen Clubs FC Getafe gegen den FC Barcelona: „Die drehten damals ein 1:5 gegen Barca mit einem 4:0 um.“ Nichts sei unmöglich, meint Inters Top-Torjäger und betont. „Wir haben eine Mannschaft, die ein großes Spiel zeigen und weiterkommen kann.“

Die Tifosi würden ihrem Stürmerstar gern glauben, zweifeln aber an der zuletzt löchrigen Abwehr. Nach seiner Sperre soll Ex-Bayern-Spieler Lucio dort für Stabilität sorgen. Links verteidigt der japanische Newcomer Yuto Nagatomo. Ausgeschlossen ist dagegen der Einsatz von Abwehrstar Walter Samuel. 153 Tage nach seiner Kreuzband-Operation steht er zwar erstmals wieder im Kader, dies aber wohl nur zur moralischen Unterstützung am „Abend der Unmöglichkeit“, wie die „Gazzetta dello Sport“ schrieb.