Tor, Tor, Tor, Tor - Gomez kratzt am Messi-Rekord
München (dpa) - Ein Treffer fehlte Mario Gomez zur noch frischen Tor-Bestmarke von Lionel Messi. Als erster deutscher Fußballer durfte der Nationalstürmer aber einen Viererpack in der Champions League bejubeln.
Gomez schoss sich in der Torschützenliste mit nunmehr zehn Saisontoren bis auf zwei Treffer an den argentinischen Über-Fußballer des FC Barcelona heran - und wurde von Mitspielern, Trainern und Vereinsbossen groß gefeiert. „Das ist unglaublich, überragend“, schwärmte Arjen Robben vom Bayern-Vollstrecker im Angriffszentrum, „die letzten zwei Jahre hat er gezeigt, dass er ein Klassestürmer ist. Wir brauchen ihn, er ist ganz wichtig für uns.“
Einen Fünferpack in Europas Eliteliga feierte bislang nur Messi - beim 7:1 vor einer Woche gegen Bayer Leverkusen. Als achter Kicker rückte Gomez in den Königsklassen-Club der Vierfachtorschützen auf. „Vor zwei Wochen hat es noch geheißen, er sei die größte Gurke“, erinnerte WM-Torschützenkönig Thomas Müller und wunderte sich über die nun angestimmten Superlative auf den erfolgreichsten deutschen Champions-League-Torschützen (22 Treffer).
Gomez, „eine Tormaschine mit spanischen Wurzeln“ (El Mundo), wollte sein Tortageswerk nicht sonderlich hervorheben. „Unsere beiden Spieler außen sind beide weltklasse. Und diese Dribblings muss irgendjemand abschließen. Und dafür bin ich da“, betonte der Bundesliga-Torschützenkönig nüchtern. 34 Tore in 36 Pflichtspielen lautet die überragende Quote des 26-Jährigen in dieser Serie. In der heimischen Liga führt er wieder das Feld an, mit 21 Treffern knapp vor Schalkes Klaas-Jan Huntelaar (19 Treffer).
Artig bedankte sich Gomez nach dem 7:0 gegen Basel bei den Vorlagengebern, bei Franck Ribéry musste er als Hattrick-Vorbereiter gleich dreimal vorstellig werden. „Vier Tore sind auch ein Produkt der gesamten Mannschaft“, hob Trainer Jupp Heynckes das Zusammenspiel hervor. Wie Müller erinnerte auch Heynckes daran, dass der Tor-Garant besonders kritisch gesehen wird. Vor zweieinhalb Wochen gegen Schalke habe es noch Pfiffe im eigenen Stadion gegeben.
Das ist das Los von Gomez: Trotz seiner beeindruckenden Bilanzen wird der Bundesliga-Rekordtransfer nur geliebt, wenn er trifft. Ansonsten ist der Kredit blitzschnell aufgebraucht. Jahrelang wurde am Nationalstürmer beispielsweise wegen der peinlich vergebenen Großchance gegen Österreich bei der Europameisterschaft 2008 herumgenörgelt, obwohl das Spiel mit 1:0 gewonnen wurde. Der Angreifer selbst macht das Mäkeln an seinen Torerfolgen fest. „Die Latte habe ich selber so hoch gelegt“, sagte Gomez.
Im Vorjahr belegte er mit acht Treffern zusammen mit Inter Mailands Samuel Eto'o in der Königsklassen-Torjägerliste den zweiten Platz hinter dem damals zwölffachen Torschützen Messi. Diese Rekordmarke hat Messi (24 Jahre) jetzt schon wieder erreicht - und wenn in diesem Klassement der Bessere gewinnt, dann wird das wieder der Argentinier sein. Denn Messi ist auch für Gomez der beste Stürmer der Welt: „Er war es in den vergangenen drei Jahren, er wird es in den kommenden zehn sein“, betonte Gomez jüngst im „kicker“-Interview.
Fünf Tore in einem Champions-League-Spiel:
Vier Tore in einem Champions-League-Spiel: