Acht verletzte Polizisten bei Fußball-Krawallen
Frankfurt/Main (dpa) - Bei den gewalttätigen Auseinandersetzungen vor dem DFB-Pokalspiel zwischen Eintracht Frankfurt und dem 1. FC Kaiserslautern sind acht Polizisten verletzt und neun Personen festgenommen worden.
Ein Beamter erlitt nach einem Steinwurf schwere Verletzungen, die anderen sieben Polizisten kamen mit leichten Blessuren davon. Fans aus den Lagern beider Mannschaften hatten auf dem Weg zum Stadion mit Flaschen, Böllern und Steinen geworfen. Vor der Frankfurter Arena kam es zu gezielten Attacken gewaltbereiter Eintracht-Fans gegen die Polizei, die nach eigenen Angaben Schlagstöcke und Pfefferspray einsetzte, um die Randalierer zurückzudrängen.
„Es muss einen Dialog geben, um diese gewaltbereiten Fans auszugrenzen. Das Thema wird uns noch lange Zeit beschäftigen. Es ist ermüdend, aber wir geben nicht auf“, sagte Eintracht-Vorstandschef Heribert Bruchhagen der Nachrichtenagentur dpa.
Der Eintracht, die vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) wegen diverser Vergehen ihrer Fans bereits mehrfach zur Kasse gebeten wurde, seien dabei jedoch Grenzen gesetzt. „Wir leben in einem Rechtsstaat, wo bei Straftaten die Polizei und die Gerichtsbarkeit verantwortlich sind. Für den Verein ist eine Beweisführung ganz schwierig“, erklärte Bruchhagen.
Derzeit läuft ein Einspruch des Bundesliga-Absteigers gegen eine vom DFB-Kontrollausschuss geforderte Geldstrafe in Höhe von 20 000 Euro für Fan-Vergehen bei den Zweitligaspielen gegen Hansa Rostock sowie in Bochum und Dresden.
Nachdem es beim letzten Aufeinandertreffen zwischen den Hessen und den „Roten Teufeln“ im März dieses Jahres ebenfalls zu schweren Krawallen gekommen war, hatte der DFB die Partie am Mittwoch zum Risikospiel erklärt. Die Polizei war mit mehreren hundert Beamten im Einsatz, die im Stadion von weiteren 750 Ordnern unterstützt wurden.
„Die Situation hat sich zwischen den Fans und der Polizei aufgeschaukelt“, sagte der Leiter des Frankfurter Fan-Projekts, Stephan von Ploetz, zu hr-online. „Vor allem das Werfen von Böllern verurteile ich scharf, weil dadurch schwere Verletzungen passieren können“, so von Ploetz. Nach der Partie blieb die Lage ruhig.
Allerdings kam ein Fan im Gedränge am Bahnhof zwischen den Bahnsteig und einen einfahrenden Zug. Er wurde mit Verletzungen an Arm und Hand sowie dem Verdacht auf innere Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht.