DFB ermittelt nach Pokal-Randalen in Berlin
Berlin (dpa) - Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) treibt die Aufarbeitung der schweren Ausschreitungen bei der Erstrunden- Pokalpartie zwischen dem BFC Dynamo und dem 1. FC Kaiserslautern weiter voran.
Wie ein DFB-Sprecher der Nachrichtenagentur dpa sagte, liegt dem Kontrollausschuss der Bericht der Sicherheitsaufsicht vor. Zudem würden Fernsehbilder ausgewertet. Wie lange die Untersuchung noch dauern wird und welche Strafe dem Berliner Verein droht, wollte der Sprecher nicht sagen.
Beim Pokalspiel waren nach dem Abpfiff 250 bis 300 BFC-Anhänger in den Lauterer Fanblock gestürmt und hatten wild auf FCK-Fans und Polizeibeamte eingeprügelt. Die Berliner Polizei machte Fehler beim Ordnungsdienst des BFC für die Krawalle verantwortlich. Im Berliner Jahn-Sportpark wurden 18 Polizisten verletzt.
Der Verein habe alle Sicherheitsauflagen des DFB und der Polizei eingehalten, sagte Peter Meyer, Vorsitzender des Wirtschaftsrates des Fünftligisten, der Internetseite „11freunde.de“. „Das haben wir getan, indem wir für dieses Spiel eine Sicherheitsfirma beauftragt haben, die mit der Polizei ein Sicherheitskonzept abgestimmt hat.“ Zudem habe Dynamo zwischen dem Gästebereich und dem Block mit den eigenen Fans einen kompletten Block als Puffer freigelassen. „Dort sollten eigentlich Polizisten und Ordnungsdienst stehen. Aber dort stand niemand“, erklärte Meyer.
Der Verein wollte mit dem Spiel ein positives Zeichen setzen, dass sich beim DDR-Rekordmeister etwas geändert habe. „Das Image des Hooligan-Vereins BFC Dynamo hat sich in den Köpfen der Zuschauer nur noch verhärtet“, befand Meyer nun jedoch.
Der Berliner Fußball-Verband (BFV) will zunächst das DFB-Urteil abwarten und anschließend über das weitere Vorgehen beraten. „Der DFB muss die Vorkommnisse bewerten, dann werden wir als Verband nachdenken. Vorher wird nichts passieren“, sagte Verbandssprecher Kevin Langner.
Der BFC Dynamo hatte sich auf seiner Internetseite für die Randale entschuldigt. „Leider, leider endete ein schönes Spiel mit einer zu 99 Prozent friedlichen Kulisse in einem Alptraum. Was passiert ist, tut uns sehr leid“, schrieb Meyer. Der Club stellte Strafanzeige gegen Unbekannt wegen aller in Betracht kommender Straftatbestände.