Babbel zu Maulwurf-Affäre: „Man wird als Trainer verraten“

Füssen (dpa) - Markus Babbel hat erbost auf die sogenannte Maulwurf-Affäre bei der deutschen Nationalmannschaft reagiert und Bundestrainer Joachim Löw Hilfe angeboten.

„Ich habe einen Spaten daheim, den könnte ich Jogi Löw schicken, damit er den Maulwurf erschlägt“, sagte der Trainer des Fußball-Bundesligisten 1899 Hoffenheim im Trainingslager in Füssen. Der Europameister von 1996 äußerte Verständnis, dass Löw über die Indiskretionen aus dem inneren Zirkel der DFB-Auswahl verärgert sei. „Man wird als Trainer verraten“, sagte Babbel.

Vor dem Viertelfinale gegen Griechenland war die veränderte Aufstellung der DFB-Elf bereits Stunden zuvor an die Öffentlichkeit gelangt. Das sei „ärgerlich, unnötig und dumm“, sagte Babbel. „Man macht sich einen Plan und dann wissen die Griechen, wie man aufläuft“, schimpfte der 1899-Coach. „Wir haben alle ein großes Ziel und wollen Europameister werden. Wenn einer dabei ist, der so etwas raus haut, tut er dem deutschen Fußball keinen Gefallen.“

Allerdings sei die Weitergabe von Interna nicht neu. Auch zu seiner aktiven Zeit habe es das bereits gegeben. „Da wusste man sogar, wer es ist und es stand trotzdem in der Zeitung. Man meint, dass man bei den Medien besser wegkommt. Das ist Blödsinn. Schlussendlich leiden wir alle darunter“, sagte Babbel.