Löw hat entschieden: ter Stegen, S. Bender, Draxler und Cacau fahren nicht zur EM
Marc-André ter Stegen debütiert beim 3:5 gegen die Schweiz, darf aber nicht zur Europameisterschaft.
Basel/Düsseldorf. Marc-André ter Stegen schritt mit gesenktem Haupt aus dem St. Jakob-Park, Torwarttrainer Andreas Köpke legte seinen Arm um die Schulter des 20-Jährigen. Später, am Flughafen von Basel, suchte Bundestrainer Joachim Löw dem Gladbacher Torwart Trost zu spenden. Das war vielleicht schon die erste Ankündigung der schmerzlichen Entscheidung.
3:5 hatte die Nationalelf in Basel gegen die Schweiz verloren, es war ein Debakel. Und das Debüt von ter Stegen. Es hatte Gegentore gehagelt, ein unsicherer Nationaltorwart hinter einer desaströsen Abwehr. „Ich bin sehr enttäuscht, auch von mir“, sagte der Mönchengladbacher. Er ahnte bereits, was am Dienstag, 24 Stunden später, Gewissheit wurde. Ter Stegen muss nach Hause fahren. Außer dem Torwart traf es den Stuttgarter Cacau, den Dortmunder Sven Bender und den Schalker Julian Draxler.
Das eine Spiel in der Schweiz hat Vieles verändert, nun beginnt ter Stegens Zeit doch erst nach dieser EM. „Er hat viele gute Anlagen und Qualitäten“, sagte der Bundestrainer. „Er wird seinen Weg machen.“
„Für einige wird es hart“, hatte Löw gesagt. Und in erster Linie Cacau gemeint. Der Stuttgarter war überflüssig, weil Löw sich Marco Reus oder Lukas Podolski in der Spitze als Alternative zu Miroslav Klose und Mario Gomez vorstellen kann.
Benedikt Höwedes konnte am Ende bleiben, auch der im Trainingslager überzeugende Ilkay Gündogan. Löw teilte den vier Akteuren seine Entscheidung am Montag mit, das Quartett trat noch vor dem Training des endgültigen Kaders für das Turnier am Abend die Heimreise an. „Mir tut es wirklich weh, das den Spielern zu sagen“, hatte Löw im Vorfeld erklärt.
„Natürlich bin ich enttäuscht. Dennoch waren die Tage im Kreis der Nationalmannschaft für mich eine interessante Erfahrung“, sagte ter Stegen tapfer. „Trotz der Niederlage war das Länderspiel gegen die Schweiz eine wichtige Station in meiner Karriere, der Mannschaft wünsche ich für die Europameisterschaft viel Erfolg.“
Für den 31 Jahre alten Cacau bedeutet das Aus vermutlich das Ende der Karriere in der Nationalmannschaft. „Von Anfang an war mir klar, dass der Konkurrenzkampf sehr hart und eng sein wird“, kommentierte Cacau. „Ich habe mein Bestes gegeben.“