Russischer Sportminister schließt neue Randale nicht aus
Moskau (dpa) - Trotz des drohenden EM-Ausschlusses der russischen Sbornaja schließt Sportminister Witali Mutko neue Randale durch mitgereiste Fans nicht aus. „Unsere Fans werden ständig provoziert“, sagte er in Moskau der Agentur Tass.
Zum Spiel am heutigen Mittwoch gegen die Slowakei (15.00 Uhr) seien etwa 12 000 Russen in Lille. Die meisten von ihnen verhielten sich ruhig. Nach den Angriffen russischer Hooligans beim Spiel gegen England (1:1) in Marseille ist die Sbornaja laut Urteil der UEFA nur noch auf Bewährung im Turnier.
„Ich kann nicht mit Sicherheit sagen, dass sich Ausschreitungen russischer Fans nicht wiederholen werden“, sagte Mutko. Oft würden die Russen aber zu Unrecht bezichtigt. Zum Fall der seit Dienstag in Marseille festgehaltenen Gruppe russischer Fans sagte der Minister, die Polizei habe das Recht dazu. Seien die Fans unschuldig, würden sie bald freigelassen. Die Polizei hatte etwa 40 Russen, meist Chefs russischer Fanclubs, mit ihrem Bus festgesetzt und prüft, ob sie an der Randale beteiligt waren.
Russlands größte Sportzeitung „Sport-Express“ forderte am Mittwoch, das Land müsse die Fangewalt dringend in den Griff bekommen. „Die Anhänger fliegender Fäuste werden sich bis zur WM 2018 nicht in Luft auflösen“, warnte das Blatt. Die WM 2018 findet in Russland statt.