Nach Torflaute glänzt Schalkes di Santo mit Hattrick

Gelsenkirchen (dpa) - Die Zufriedenheit war André Breitenreiter deutlich anzusehen. Lächelnd klatschte der Trainer des FC Schalke 04 am Spielfeldrand in die Hände und applaudierte Stürmer Franco di Santo.

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Denn der Argentinier, in der Fußball-Bundesliga noch mit Ladehemmungen, hatte die Breitenreiter-Elf beim 4:0 (3:0) in der Europa League gegen Asteras Tripolis mit seinem Hattrick zum zweiten Sieg im zweiten Spiel geführt. „Seine Sehnsucht nach Tore war unendlich groß. Endlich hat er sich für seinen hohen Aufwand der letzten Wochen belohnt“, sagte Breitenreiter.

Gegen einen schwachen griechischen Gegner entledigte sich di Santo am Donnerstagabend seiner Sorgen. Das 1:0 (28. Minute) nach Vorarbeit von Sascha Riether erzielte der 26-Jährige mit dem rechten Fuß, das 2:0 nur neun Minuten später nach einer Ecke per Kopf und das 3:0 nach einem Handspiel vom Elfmeterpunkt - die Partie war Dank di Santo schon zur Halbzeit entschieden. Eigentlich war Johannes Geis als Elfmeterschütze vorgesehen, doch di Santo schnappte sich schnell den Ball und verwandelte sicher. „Ich wusste, dass ich den rein mache“, sagte der Argentinier.

„Ich habe die letzte Zeit immer gut gespielt, aber keine Tore geschossen. Jetzt bin ich glücklich. Diese Tore sind wie eine Befreiung für mich“, so di Santo. Nach seinem Wechsel im Sommer vom Liga-Konkurrenten Werder Bremen glänzte der 26-Jährige bislang noch nicht als Torjäger - dabei wurde er genau deshalb geholt. War der Dreierpack am Donnerstagabend vor 44 447 Zuschauern die Wende? „Wir hoffen es alle“, sagte sein Trainer.

„Klar, so etwas gibt Selbstvertrauen“, meinte Sturmpartner Klaas-Jan Huntelaar, der gegen Tripolis für den vierten Treffer (84.) sorgte. Und Manager Horst Heldt meinte: „Drei Tore, so etwas gibt Selbstvertrauen. Und das hilft uns.“

Denn auch nach dem zweiten souveränen Sieg im zweiten Gruppenspiel, dem insgesamt sechsten Pflichtspielsieg in Serie und der Einstellung des Vereinsrekords haben die „Knappen“ noch lange nicht genug. „Jetzt wollen wir auch den verdammten letzten Schritt gehen und den siebten Sieg“, gab Heldt die Marschroute vor. Nächster Gegner: am Sonntag (15.30 Uhr) der 1. FC Köln. „Gegen die wollen wir die englische Woche perfekt machen“, betonte Mittelfeldspieler Leon Goretzka.

Bei der di-Santo-Show ging das Startelf-Comeback von Kapitän Benedikt Höwedes, der über vier Monate nach einer Sprunggelenksverletzung erstmals 90 Minuten durchspielte, beinahe unter. „Es fehlt noch ein bisschen am Rhythmus, aber in vielen Bereichen habe ich schon sehr stabil gewirkt“, resümierte der Weltmeister. „Benedikt braucht Spielpraxis und dafür war Tripolis ein guter Gegner. Er hat seine Sache sehr gut gemacht“, sagte Breitenreiter, der vor allem Dank der Treffsicherheit seiner Stürmer um Mitternacht zufrieden auf seinen 42. Geburtstag anstoßen konnte.