Siegesjubel bei Stevens-Comeback: 3:1 gegen Haifa

Gelsenkirchen (dpa) - Trainer Huub Stevens hat mit dem 3:1 (1:1)-Sieg gegen Israels Fußball-Meister Maccabi Haifa bei seiner Rückkehr zum FC Schalke 04 ein siegreiches Comeback gefeiert.

Doppel- Torschütze Christian Fuchs (8. und 66. Minute) und der eingewechselte José Manuel Jurado (82.) bewahrten den Niederländer beim schmeichelhaften 3:1 allerdings vor einem Fehlstart mit dem UEFA-Cup-Sieger von 1997. Idan Veret hatte für die Gäste zum 1:1 getroffen (35.).

Die Schalke-Fans unter den 49 070 Zuschauern in der Veltins Arena bejubelten am Donnerstagabend nicht nur den „verlorenen Sohn“ Stevens, sondern auch den ersten Sieg im zweiten Europa-League-Spiel. Mit nunmehr vier Punkten haben sich die „Königsblauen“ eine gute Ausgangsposition für die nächsten Partien in der Gruppe J geschaffen.

„Es ist schön, wieder zurück zu sein“, sagte Stevens, der schon vor 14 Jahren bei Schalkes Triumph im UEFA-Cup auf der Bank saß. „Aber die Vergangenheit ist nicht wichtig. Für uns kommt es darauf an, was heute und morgen passiert“, meinte der 57 Jahre alte Niederländer eine Woche nach dem Burnout-Rückzug seines Kollegen Ralf Rangnick. Am Sonntag kommt es zu einer durchaus brisanten Bundesliga-Begegnung mit dem Hamburger SV, denn Stevens hatte auch mit den Hanseaten verhandelt.

Der DFB-Pokalsieger, der mit einem 0:0 in Cluj gegen Rumäniens Rekordmeister Steaua Bukarest in die Europa League gestartet war, konnte gleich bei drei angeschlagenen Profis Entwarnung geben: Torhüter Ralf Fährmann (Magen-Darm-Probleme), Torschütze Fuchs (Erkältung) und Sturm-Ikone Raúl, der über Schmerzen im Fuß klagte, standen alle in der Startelf. Auf den Japaner Atsuto Uchida (Faserriss im Oberschenkel) musste Stevens dagegen verzichten. Für den Rechtsverteidiger rückte Marco Höger in die Mannschaft.

Schalke begann sein 127. Spiel in einem europäischen Pokalwettbewerb verhalten, die erste Chance hatte der zwölfmalige israelische Meister: Nach einem Eckball flog der quirlige Marlon de Jesus heran, köpfte aber daneben (7.). Das 1:0 fiel knapp 60 Sekunden später - aber auf der Gegenseite: Nach einer Blitzkombination auf der linken Außenbahn bediente Klaas Jan Huntelaar Linksverteidiger Fuchs mustergültig. Der Österreicher behielt die Nerven und erzielte sein erstes Europa-League-Tor für „Königsblau“. Beim 2:1 schlug sein direkter Freistoß im Tor von Haifa-Keeper Sari Falah ein (66.).

Schalke musste bei den sporadischen Kontern der Israelis mächtig auf der Hut sein. Vieles blieb Stückwerk, Harmonie im Spielaufbau war selten auszumachen, zudem schlichen sich teilweise Fahrlässigkeiten und Leichtsinn in die Aktionen des Bundesliga-Fünften ein. Dennoch blieb Schalke am Drücker: Der Kopfball von Joel Matip, der oft durch Fehlpässe auffiel, nach Freistoß von Fuchs ging knapp drüber (22.). Torjäger Raúl vergab nach Vorabeit des starken Julian Draxler die Riesenchance zum 2:0 (30.); nach der Pause strich sein Kopfball nur um Zentimeter am Pfosten vorbei (51.).

Bei den Gästen scheiterte Jurica Buljat mit einem Freistoß (34.), dann nutzte Vered den Blackout von Fährmann, der dem Kroaten den Ball vor die Füße prallen ließ, im Nachschuss zum Ausgleich. Draxler vergab die mögliche erneute Führung (41.), und beim von den Schalke-Fans schon bejubelten 2:1 stand Huntelaar keineswegs im Abseits (43.). Doch der Schiedsrichter gab den Treffer nicht.