Wolfsburgs Dost trifft „ohne Ende“

Wolfsburg (dpa) - Beim Thema Nationalmannschaft wird der sonst so glückselige Bas Dost richtig unwirsch. „Das interessiert mich gar nicht“, fauchte der niederländische Super-Torjäger des VfL Wolfsburg nach seinem Doppelpack zum 2:0 im Europa-League-Zwischenrundenspiel gegen Sporting Lissabon.

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Dabei trifft der 25-Jährige „derzeit ohne Ende“, wie es Wolfsburgs Abwehrchef Naldo treffend formulierte. Zwei Tore zum Rückrundenauftakt beim 4:1 gegen Bayern München, vier Treffer beim 5:4-Spektakel in Leverkusen, am Donnerstag wieder zwei Stück gegen Sporting - dank Dost eilt der Fußball-Bundesligist von Erfolg zu Erfolg.

Bereits neun Pflichtspieltore schoss Dost im Jahr 2015. Doch auf eine Einladung zur Elftal wartet der Serien-Torschütze bisher vergeblich. „Gar nichts“ habe er bislang vom niederländischen Verband gehört. Und dies interessiert Dost sehr wohl. Denn der Stürmer gestand auch: Eine Einladung „würde schön sein“.

Etwas trotzig zählte er noch einmal auf, dass er seine Tore am Fließband ja nicht für einen Durchschnittsclub erzielte: „Ich bin jetzt in Wolfsburg, spiele in einer Top-Mannschaft, bin in der Europa League und wir spielen nächstes Jahr in der Champions League. Was will man noch mehr? Ich denke jetzt nicht über Holland nach.“

Der schlaksige Stürmer muss damit umgehen, dass er in seiner Heimat scheinbar immer noch nicht richtig ernst genommen wird. Auch bei den VfL-Verantwortlichen schwang am Donnerstag bei aller Freude ein wenig Skepsis mit. „Für einen Stürmer ist das natürlich toll, wenn er so eingesetzt wird“, sagte VfL-Sportchef Klaus Allofs auf die Frage nach Dosts Lauf. Auf die selbe Frage meinte Coach Dieter Hecking: „Wir sollten nicht die Erwartung haben, dass er jetzt in jedem Spiel doppelt und dreifach trifft. Das wird nicht der Fall sein.“

Das klingt nach Zweifeln, ob Dost auch für höhere Ansprüche in der Champions League der richtige Mann ist. Die dringliche Stürmer-Suche von einst ist angesichts Dosts aktueller Tor-Quote zwar offiziell kein Thema. „Wir sind mit unseren Stürmern zufrieden. Ich glaube nicht, dass das unser allergrößtes Problem ist“, meinte Allofs, der allerdings auch nachschob: „Und dennoch schauen wir immer, wo wir uns noch verbessern können.“ Für Dost bleibt nur eine Möglichkeit: „Weitermachen jetzt, das reicht nicht. Am Sonntag gegen Berlin geht es wieder weiter.“