Fortuna Düsseldorf 0:0 in Würzburg: Fortuna mit mehr Glück als Spielkunst

Aufsteiger Würzburg lässt beim 0:0 viele Chancen aus. Torhüter Michael Rensing ist der klar beste Düsseldorfer an diesem Tag.

Fortuna Düsseldorf: 0:0 in Würzburg: Fortuna mit mehr Glück als Spielkunst
Foto: Christof Wolff

Düsseldorf. Als Würzburgs sonst so treffsicherer Torjäger Elia Soriano in der Schlussphase zwei Meter vor dem Tor völlig unbedrängt den Ball nicht über die Torlinie gebracht hatte, war klar, dass die Fortuna an diesem Tag keinen Gegentreffer kassieren würde. „Wir hatten einen überragenden Michael Rensing und das nötige Quäntchen Glück“, sagte Friedhelm Funkel nach dem 0:0 am 14. Spieltag der 2. Fußball-Bundesliga bei den Würzburger Kickers.

Der Trainer der Fortuna brachte auch ein weiteres Argument, warum es an diesem Tag zumindest spielerisch nicht laufen wollte. „Ich muss die Mannschaft ganz klar in Schutz nehmen. Wir können nicht den Ausfall von vier so erfahrenen Spieler kompensieren. Das schaffen nur ganz wenige Mannschaften in Deutschland.“

Fortuna nimmt einen Punkt in Würzburg mit
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Nachdem auch noch Adam Bodzek kurzfristig mit Magen-Darm-Problem ausfiel, fehlten der Mannschaft die Köpfe, um das Spiel zu ordnen und besser dagegenzuhalten. „Wir müssen auch bedenken, dass wir uns am 15. Spieltag in der Saison befinden und die Kraft einfach fehlte, um zu glänzen.“ Axel Bellinghausen sprach ebenfalls Klartext. „Wir sind heute mit einem dicken blauen Auge davongekommen“, sagte Fortunas Mittelfeldspieler, der es kurz vor dem Ende nach Vorarbeit von Kaan Ayhan sogar noch verpasste, das Spiel völlig auf den Kopf zu stellen, als er den Ball am langen Pfosten nur haarscharf verpasste. „Den Ball hat Kaan ein klein wenig zu fest gespielt“, sagte Bellinghausen, der sich an Spiele mit Fortunas Beteiligung erinnern kann, in denen seine Mannschaft am Ende ein überlegen geführtes Spiel noch verloren hat. „Fakt ist, dass die Würzburger ein paar Riesendinger hatten.“

Damit meint der Routinier die großen Chancen, die die Fortuna teilweise selbst durch Fehler vorbereitet oder durch Probleme in der Zuordnung ermöglicht hatte. Die Leistung war nicht so, wie es sich der Trainer vorgestellt hatte. Mit zwei Lattentreffern schien das Unheil dann auch seinen Lauf zu nehmen. Doch das Tor, dass die Würzburger gesehen hatten, fand bei Schiedsrichter Florian Heft keine Anerkennung.

„Ich habe nicht genau erkannt, ob der Ball da hinter der Linie war“, sagte Fortunas Torhüter Rensing. Tobias Schröck hatte den Ball am langen Eck in Richtung Tor befördert (41. Minute). Rensing traf den Ball mit Arm und Bein, klemmte ihn auf der Linie liegend unter dem Arm ein und beförderte ihn dann aus der Gefahrenzone. „Ich versuche in solchen Situationen immer ehrlich zu sein. Wenn ich gesehen hätte, dass er drin gewesen wäre, hätte ich das auch gesagt“, meinte Rensing.

Der Schiedsrichter entschied nach anschließender Beratung mit seinem Linienrichter ohnehin auf Abseits. Das konnte Würzburgs Trainer Bernd Hollerbach überhaupt nicht nachempfinden. „Ich mache dem Schiedsrichter keinen Vorwurf. Aber es ist bitter für uns, weil der Ball klar im Tor war.“ Auch da hatte die Fortuna an diesem Nachmittag das Glück des Tüchtigen. „Das hat sich die Mannschaft verdient“, sagte Funkel. „Deshalb kommt zur heutigen Leistung von heute kein böses Wort über meine Lippen.“