1899-Torwart Wiese patzt wieder - Fortunas Heim-Fluch
Düsseldorf (dpa) - Tim Wiese hat im Tor von 1899 Hoffenheim einfach kein Glück. „Den Treffer nehme ich auf meine Kappe“, sagte der Ex-Nationalspieler nach dem 1:1 im Fußball-Bundesligaspiel bei Fortuna Düsseldorf.
Es war das 20. Gegentor in der siebten Partie für die Kraichgauer, das allein der 30-jährige Schlussmann kassierte, der noch vor einer Woche beim 3:2 gegen Schalke als Matchwinner gefeiert worden war. „Es war ein langer Ball und ich rutsche nach hinten aus“, schilderte Wiese den Fauxpas in der 4. Minute, den Fortuna-Profi Robbie Kruse zum 1:0 nutzte.
Hoffenheims Chefcoach Markus Babbel versuchte, den „Torwart der Schießbude der Liga“ und „Unten-durch-Flieger“, wie Wiese schon verspottet wurde, schnell aus der Schusslinie zu nehmen. „Wenn der Torwart mal keine gute Figur abgibt, heißt das noch lange nicht, dass ein Spieler unbedrängt den Ball über die Linie drücken kann“, meinte Babbel, für den nach dem Ausgleich durch Joselu (39.) das „Ergebnis in Ordnung“ war. Zumal die Hoffenheimer nach Gelb-Rot für Marvin Compper 40 Minuten in Unterzahl den Punkt verteidigten. „Erst nach dem Platzverweis ging ein Ruck durch die Mannschaft“, befand Babbel.
Ein Befreiungsschlag war das Remis für keinen der beiden in der unteren Tabellenregion dümpelnden Clubs. Die Düsseldorfer Aufsteiger rannten dem ersten Bundesliga-Heimsieg seit mehr als 15 Jahren erneut vergeblich hinterher. „Wichtig ist, dass das Team nach vier verlorenen Partien wieder einen Teilerfolg verbuchen konnte“, sagte Fortuna-Trainer Norbert Meier. „Die Truppe lebt, das hat man deutlich gesehen.“ Denn Kampfgeist und die Ordnung in der Abwehr hätten wieder gestimmt. „Das Auftreten der Mannschaft macht Hoffnung, dass wir uns nicht nur als Schlachtvieh der Bundesliga sehen müssen“, so Meier.
Nicht zufrieden mit dem Remis war Robbie Kruse, dem sein erstes Bundesliga-Tor für Fortuna gelang. „Wir haben zwei Punkte verloren. Ein Zähler ist aber besser als nichts“, urteilte der quirlige Australier. Auch Mittelfeld-Akteur Adam Bodzek war enttäuscht, aber zugleich froh über den Aufwärtstrend, der sich schon beim knappen 2:3 bei Bayer Leverkusen andeutete. „Wenn wir so weitermachen, kommen wir wieder in die Spur.“