Fußball-Regionalliga Fortunas U 23 steht vor einer Mammut-Saison
Düsseldorf · Der Fußball-Regionalligist ist in die Vorbereitung auf die neue Saison gestartet. Die wird es in sich haben: Die 21 Teams müssen 40 Spieltage absolvieren.
Während Fortunas Fußball-Profis am heutigen Montag nach einer kurzen Sommerpause wieder die Trainingsarbeit aufnehmen, schwitzt die U 23 unter der Leitung von Nico Michaty schon seit einer Woche. Unter der Annahme, dass die Saison in der Regionalliga-West Anfang September beginnt, bereitet sich die „Zweite“ rund sieben Wochen auf die neue Spielzeit vor. Eine lange Zeit, um sich Kraftreserven anzueignen, die die Spieler aber auch brauchen werden. Denn angesichts einer Staffel mit 21 Teams und 40 Spieltagen stehen der U 23 strapaziöse Monate bevor. „Bedingt durch den späten Saisonstart wird die Saison sechs Wochen kürzer. Dafür haben wir aber sechs Spiele mehr als in der letzten Spielzeit“, rechnet Nico Michaty vor. „Das wird eine Mammut-Saison.“
Die hätte der Fußball-Lehrer seinen Schützlingen gerne erspart. Die Idee, die Saison nur mit einer Hinrunde, aber mit anschließenden Play-offs durchzuführen, besaß für Michaty durchaus Charme. So hätte man sich auch Flexibilität für eventuelle Unwägbarkeiten erhalten. Am Ende war der Plan im Westen aber nicht mehrheitsfähig. Es dürfte vor allem im Interesse der Traditionsklubs wie Essen, Oberhausen oder Aachen gewesen sein, so viele Spiele wie möglich zu haben. Das vergrößert schließlich die Vermarktungsmöglichkeiten und erhöht das Potenzial für Zuschauereinnahmen — sofern die Partien trotz Corona irgendwann wieder vor Publikum ausgetragen werden dürfen.
Kein Puffer — im schlimmsten Fall droht ein Terminchaos
Der Preis, den die Beteiligten dafür womöglich bezahlen müssen, ist noch nicht zu beziffern. Schon jetzt sieht der Spielplan elf englische Wochen und neun Spieltage im Dezember und Januar vor. Einen Puffer, um witterungsbedingte Ausfälle im Winter oder mögliche Spielabsagen im Zusammenhang mit Corona abfedern zu können, gibt es im Prinzip nicht. So droht im schlimmsten Fall ein Terminchaos.
Daran mag Nico Michaty aber gar nicht denken. Der 46-Jährige konzentriert sich mit seinem Trainerteam auf das, was er selbst beeinflussen kann: „Was die personelle Planung angeht, sind wir schon recht weit“, verrät der Coach. Dabei fiel der Umbruch auch in diesem Sommer wieder recht groß aus. In Leander Goralski (RW Oberhausen), Max Wegner, Joshua Laws, Nader El-Jindaoui, Amed Öncel (alle Ziel unbekannt), Tim Kaminski (Wattenscheid 09), Mario Zelic (Alemannia Aachen), Maduka Okoye (Sparta Rotterdam) und dem neuen Co-Trainer Andreas Lambertz stehen schon neun Abgänge fest.
„Es ist normal, dass die Jungs irgendwann auch den nächsten Schritt machen wollen. Das ist der normale Lauf der Dinge in einer U 23“, so Michaty. In Torhüter Tim Wiesner und Routinier Oliver Fink erhält die „Zweite“ auf der anderen Seite prominenten Zuwachs aus dem Profikader. Aus der starken U 19 rücken Tim Corsten, Tim Köther, Elmin Heric und Connor Klossek auf. Darüber hinaus gab es in Glenn Dohn (Wuppertal U19/Tor), Boris Tomiak (Altona 93/Abwehr), Sebastian Woitzyk (SC Paderborn II/Abwehr), Phil Sieben (SC Paderborn II/Mittelfeld) und Steffen Meuer (SF Eisbachtal/Sturm) für jeden Mannschaftsteil Verstärkung von Außen. Im ersten Testspiel trifft die neue Mannschaft am kommenden Samstag auf den Offenburger FV. Den Feinschliff erhält das Team im fünftägigen Trainingslager in der Sportschule Duisburg-Wedau vom 10. bis 14. August.