Auch ein Sportredakteur kann mal irren

Jens Langeneke ist schneller als so mancher denkt

Düsseldorf. Wenn Journalisten Fehler eingestehen müssen, tun sie sich schwer. Doch irren ist menschlich und muss nicht unbedingt zu einem Zerwürfnis mit demjenigen führen, dem man vielleicht Unrecht getan hat. Meine Geschichte mit Jens Langeneke, dem Abwehrchef von Fortuna Düsseldorf, begann beim Vorbereitungsturnier vor der Saison in Aachen.

Nach den Niederlagen gegen Leverkusen (1:2) und die Alemannia (0:1) habe ich ihn gefragt, warum denn die Abwehr so schlecht sei und behauptet, dass man so in der Liga bestimmt große Probleme bekommen würde. Wer Langeneke kennt, der weiß, dass sich das Unrechtsempfinden bei ihm deutlich Luft zu machen weiß. Das aber in einer offenen und ehrlichen Weise, was uns Journalisten oft genug hilft, auch Klartext zu schreiben. Er sagte, nachdem er sich beruhigt hatte, dass die Abwehr sicher nicht das Problem der Fortuna in der Saison werden würde.

Ab dem siebten Spieltag musste ich ihm Recht geben. Doch das war noch nicht alles. In unserem Saisonzeugnis am Anfang der Woche habe ich einem der besten Abwehrspieler der 2. Liga „Schnelligkeitsnachteile“ unterstellt. Auch hier reagierte Langeneke schnell und unbürokratisch. Er erklärte mir auf nette Weise, dass niemand ihm das nachsagen darf, denn er zählt nachweislich zur Top 5 bei der Fortuna, was die Schnelligkeit angeht. „Das konnte ich nicht unkommentiert lassen, weil es einfach falsch ist“, schrieb Langenke in einer SMS. „Da bin ich auch ein bisschen stolz, dass mir immer noch nur sehr wenige weglaufen können.“ Tja, da lag ich wohl wieder daneben . . .