Aues Trainer hätte sich auch über ein Remis gefreut
Die Situation des Aufsteigers aus Sachsen ist so ähnlich wie die der Fortuna in der vergangenen Saison.
Düsseldorf. Rico Schmitt schämte sich nach dem Spiel fast für die Glückwünsche der Fans und die Fragen der sächsischen Journalisten nach dem 1:0-Erfolg gegen Fortuna Düsseldorf. Der Trainer des FC Erzgebirge Aue schätzte am Freitag Abend den schmeichelhaften Sieg wohl genau richtig ein. "Ich freue mich über den Erfolg, hätte aber genau so viel Freude auch bei einem 0:0 oder sogar bei der durchaus möglichen Niederlage gegen die Fortuna gezeigt." Schmitt will nichts davon wissen, dass sein Team inzwischen zu Tabellenführer Hertha BSC aufgeschlossen hat, auch am Ende oben stehen könnte.
Die Situation des Aufsteigers ähnelt der der Fortuna im vergangenen Jahr sehr. "Nur mit dem Unterschied, dass wir mehr Punkte haben als die Fortuna im vergangenen Jahr zum gleichen Zeitpunkt der Saison", sagte Schmitt. Auch deshalb, weil Aue diesmal zum Sieg kam, als sich alle schon mit einem Unentschieden abgefunden hatten. Und das nur, weil Fortuna an diesem Tag einfach nicht in der Lage war, ein Tor zu erzielen. Ein Treffer für den Gastgeber hatten selbst die tollen Fans der Sachsen nicht mehr ernsthaft erwartet. "Wenn wir unten gestanden hätte, wäre das sicherlich nicht gelungen", sagte Siegtorschütze Marc Hensel, der ausgerechnet unter Trainer Norbert Meier in Dresden (06/07) keine Chance bekommen hatte, sein Können zu zeigen. Jetzt hat der defensive Mittelfeldspieler der Erzgebirgler bereits fünf Saisontore auf seinem Konto.
Fortuna hat dieses Glück derzeit nur zuhause, wie die Spiele gegen Augsburg und Duisburg gezeigt haben. "Ich könnte eine Platte laufen lassen", erklärte Norbert Meier. "Im Angriff fehlt uns die Durchschlagkraft, und dann machen wir in der Abwehr genau einen, entscheidenden Fehler." Fortunas Trainer sagte, dass es mehr Überlegenheit wie die, die Fortuna in Aue zeigte, kaum mehr geben würde. Eine Antwort auf die im Raum stehende "Warum-Frage" mussten sich die Spieler auf der "wenig fröhlichen", achtstündigen Busfahrt zurück nach Düsseldorf überlegen. Für 5 Uhr morgens war das Auslaufen angesetzt...