Auf der Suche nach „Mister X“
Jetzt ist auch Michael Rummenigge bei Drittligist Fortuna als neuer Trainer im Gespräch.
<strong>Düsseldorf. Fortunas Wolf Werner hört und liest in diesen Tagen etliche Trainer-Namen. Neu im Rennen bei der Suche nach einem neuen sportlich Verantwortlichen für den Fußball-Regionalligisten ist Michael Rummenigge, der sich am vergangen Samstag in Essen ein Bild von der Fortuna machte. Mit ihm habe er auch schon gesprochen, bestätigte Wolf Werner auf WZ-Nachfrage. Der Bruder von Bayern Münchens Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge ist mit seiner Fußballschule bundesweit unterwegs, hat allerdings wenig Erfahrung als Trainer in höheren Ligen. "Aber irgendwann muss man doch mal anfangen", so der 43-Jährige, der Fortunas Co-Trainer Uwe Klein aus dem gemeinsamen Lehrgang im Sommer kennt. Aber auch Namen wie Klaus Augenthaler, Petrik Sander und Volker Finke schweben durch die öffentliche Diskussion wie Geister durch ein Spukschloss. "Manche Namen haben etwas mit Grimms Märchen zu tun", sagt Wolf Werner. Beispielsweise sei der zurzeit erneut arbeitslose Werner Lorant "überhaupt gar kein Thema". Gesprochen habe er in den vergangenen vier Wochen zwar viel, konkret aber nur mit dreien. Beim Spiel in Essen am Samstag saß unweit von Rummenigge Wolfgang Wolf auf der Tribüne, den Werner schon vor rund vier Wochen angesprochen hatte. Der dritte ernsthaft interessierte Kandidat ist weiterhin Michael Frontzeck. Morgen ist es nun einen Monat her, dass Uwe Weidemann entlassen wurde. Seitdem hat Werner die sportliche Verantwortung, möchte sie aber in den kommenden Tagen wieder abgeben. Auch wenn Vorstandsmitglied Hermann Tecklenburg via "Bild"-Zeitung verkünden lässt, dass er den 65-Jährigen gerne länger im Amt sähe, weil er die Qualität und das Fachwissen des einstigen Bundesligatrainers so schätze. "Ich denke nicht, dass das der richtige Weg für die Fortuna wäre", sagt Werner.
Das Spiel gegen die Bayern könnte Geld für die Finanzierung einspielen
Nach der Bekanntgabe, dass Bayern München zum Testspiel am 22. Januar in der Arena antritt, ist das sicher richtig. Denn das spült - trotz Einnahmenteilung - Geld in sechsstelliger Höhe in die Kasse, mit dem ein neuer Trainer finanziert werden könnte. Ohne das Bayern-Spiel wäre Werners Weitermachen die finanziell reizvollste Lösung.
Fragt man die Drittliga-Fußballer der Fortuna nach ihrem Wunschkandidaten, vermeiden sie es, Namen zu nennen. Keiner will es sich offenbar mit dem Neuen schon vorher verscherzen. Lediglich das Anforderungsprofil wird manchmal klar umrissen: "Wir brauchen einen Trainer der uns in den Allerwertesten tritt", sagte Verteidiger Jens Langeneke nach dem Spiel in Essen.
Strafe Paul Jäger hat keine Angst davor, dass es nach den Ausschreitungen von Essen zu einer Platzsperre für die Fortuna durch den Deutschen Fußball-Bund (DFB) kommt. "In dieser Saison sind wir keine Wiederholungstäter", sagt der Geschäftsführer des Fußball-Regionalligisten. Zudem sei es kein Heimspiel gewesen.
Erlassen Statt der Strafe von 6000 Euro für die Ereignisse bei den Spielen in Oberhausen und gegen Lübeck, die "im Paket" geahndet wurden, musste die Fortuna nur 5000 Euro zahlen. Der Täter in den Reihen der Fortuna-Fans war identifiziert worden, was sich letztlich strafmildernd auswirkte.
Stellungnahme Zu den Vorkommnissen unter den Fans der Fortuna, aus deren Reihen Leuchtmunition abgeschossen und bengalische Fackeln gezündet wurden, erwartet der DFB bis Mittwoch eine schriftliche Stellungnahme der Düsseldorfer. Gegen das dann zu erwartende Urteil könnte dann gegebenenfalls Einspruch eingelegt werden. Eine Platzsperre für das nächste Heimspiel würde die Fortuna hart treffen: Gegner am 16. Februar ist der Wuppertaler SV - zu diesem Duell ist eine große Kulisse zu erwarten.