Glosse Aufstieg — ein sensibles Thema
Es erinnert ein wenig an Harry Potter und den unseligen Lord Voldemort. Die Spieler umschreiben das Wort, das sie nicht aussprechen wollen (oder dürfen). „Aufstieg“ ist in ihrem Sprachgebrauch tabu.
Doch die Medien stürzen sich auf alles, was mit diesem Thema zu tun hat. Der Satz von Friedhelm Funkel, „wir wären auch mit Platz vier zufrieden“, wird dann völlig aus dem Zusammenhang gerissen und zur Schlagzeile gemacht. Dabei hat Fortunas Cheftrainer gesagt: „Wir wollen das Optimum erreichen, aber wenn wir nicht aufsteigen, wären wir auch mit Platz vier nicht so unzufrieden, weil wir ja Rang sechs bis eins als Zielsetzung angegeben haben.“
Von Aufstieg will also keiner offensiv sprechen, um nicht noch mehr Druck zu erzeugen, als in der Serie von sieben sieglosen Spiele in der Hinrunde ohnehin ausgeübt wurde. Alle Spieler und die Trainer wollen natürlich aufsteigen, aber nach zwei Jahren im Tabellenkeller der 2. Liga ist der Respekt vor einem möglicherweise zu hoch angesetzten Ziel einfach zu groß. Und der Trainer liest zudem alle Aussagen der Spieler. Bitter ist es, wenn dann Journalisten vor Ort aus ihrer Heimatredaktion gemaßregelt werden, warum sie dieses oben genannte Zitat nicht (aus dem Zusammenhang gerissen und) veröffentlicht haben. Zum Glück trifft das für diese Zeitung nicht zu. Aber im erfolgsorientierten Düsseldorf wäre am Ende eine Platzierung der Fortuna zwischen Rang vier und sechs trotzdem eine arge Enttäuschung.