Aufstiegsheld Jovanovic kommt mit Sandhausen
Der 33-Jährige hatte die Fortuna in die erste Liga geschossen, musste dann aber gehen.
Düsseldorf. Vielleicht stünde die Fortuna ja im DFB-Pokal-Achtelfinale — wenn sie Ranisav Jovanovic noch in ihren Reihen hätte. Schließlich führte der am vergangenen Dienstag 33 Jahre alt gewordene Stürmer seinen SV Sandhausen dort hin, weil er in der Runde zuvor zwei Treffer zum 3:1 beim SC Wiedenbrück erzielt hatte. Bei jenem Klub also, wo die Fortuna gleich zum Pokal-Auftakt die Segel kläglich streichen musste. Da war Jovanovic jedoch schon seit über einem Jahr nicht mehr in Düsseldorf, nachdem er für die Bundesliga aussortiert worden war. Damals gab es selbst für den Aufstiegshelden keine Gnade.
Am 15. Mai 2012 schoss Jovanovic mit seinem Treffer zum 2:1 im später skurril geendeten Relegations-Rückspiel gegen Hertha BSC Berlin (2:2) Fortuna in die Bundesliga. Für die wurde der in Berlin geborene Serbe vom damaligen Trainer Norbert Meier sowie Manager Wolf Werner jedoch als nicht tauglich gehalten. Jovanovic musste sich einen neuen Verein suchen und fand ihn im MSV Duisburg. Als die „Zebras“ für diese Saison dann aber keine Zweitliga-Lizenz mehr erhielten, war sein Vertrag ungültig und er wechselte zum SV Sandhausen. Just zu dem Klub also, der vom Urteil gegen den MSV profitieren konnte. Sportlich abgestiegen durften die Kurpfälzer in der 2. Liga bleiben und so kehrt Ranisav Jovanovic am Sonntag (Anstoß 13.30 Uhr) in die Stockumer Arena zurück.
Mit einem Verein, der als das Mauerblümchen der 2. Liga gilt und sich für seine Anwesenheit in ihr immer wieder rechtfertigen muss. „Natürlich sind wir nur aufgrund eines glücklichen Umstandes dabei, aber dafür brauchen wir uns jetzt nicht jede Woche entschuldigen“, sagt Kapitän Simon Tüting. Auch nicht für ihre eher langweilig-minimalistischen Darbietungen. Nach dreizehn Spielen weist das Team von Trainer Alois Schwartz ein Torverhältnis von gerade mal 10:11 Treffern auf, holte damit aber einen Punkt mehr als die Fortuna und rangiert auf Platz neun. Am vergangenen Sonntag beendete der SVS mit dem 2:0 gegen den FSV Frankfurt eine Serie von drei Spielen ohne Sieg und Tor. Und hat nun plötzlich schon acht Zähler mehr als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres.
„Vor der Saison hat uns keiner etwas zugetraut und das macht uns stark“, sagte Tüting, der gegen den FSV zum 2:0 traf. Hinter dem 1. FC Köln besitzen die Schwarz-Weißen die beste Defensive, aber gemeinsam mit 1860 München eben auch den schwächsten Angriff der Liga. Da aber hadert vor allen Jovanovic, der bislang zwei der zehn Treffer markierte. „Wir könnten noch viel besser stehen, wenn nach klaren Fouls an mich dreimal Elfmeter gepfiffen worden wäre.“