Fortuna Düsseldorf Azzouzi und Kramer stellen ihr Konzept vor
An den Qualitäten seiner Spieler will sich Trainer Frank Kramer orientieren, wenn es um eine passende Taktik geht.
Düsseldorf. Seine neunjährige Tochter hat es nicht leicht. Wenn Fortunas neuer Trainer Frank Kramer mit ihr „Schwarzer Peter“ spielt, geht es nicht nur um das Spiel sondern vor allem um den Sieg. „Ich bin ein schlechter Verlierer“, sagt Kramer. „Und diese Mentalität möchte ich auch von meinen Spielern in jedem Trainingsspiel sehen.“ Die Mannschaft soll sich so „pushen“, dass sie schnell zu einer Einheit wird. „Dabei steht ein taktisches System noch nicht so sehr im Vordergrund“, sagt der neue Trainer, der „total unvoreingenommen“ das Training aufnehmen wird.
Das gilt auch für die Torwartfrage. „Wir haben zwei hervorragende Torhüter, und beide haben die gleiche Chance, sich zu empfehlen“, erklärt Kramer, der sich allerdings dann auf eine Nummer 1 festlegen will. Doch das heiße nicht, dass sich der erste Torwart zurücklehnen könne. Diesen Konkurrenzkampf eröffnet Kramer ebenso für alle Feldspieler. Das, was seine Spieler dann vorgeben, wird für den Cheftrainer des Fußball-Zweitligisten die Basis für die Spielweise sein, die am besten zur Mannschaft passt. Dass daraus eine erfolgreiche Saison abzuleiten ist, bleibt abzuwarten.
„Wenn man allein die tollen Zahlen beim Verkauf der Dauerkarten zugrunde legt, wird es für unsere Mannschaft und für mich eine Verpflichtung sein, auch etwas zurückzugeben“, sagt Kramer, der keinen festen Tabellenplatz als Saisonziel ausgeben möchte. Dazu sei es noch deutlich zu früh. „Der Kader ist noch nicht komplett. Und man muss abwarten, wie schnell sich die Mannschaft findet. Zudem wissen wir auch nicht, was bei der Konkurrenz passiert.“ Nach zehn Spieltagen, wenn er die Liga bis dahin ausreichend studiert hat, will Kramer eine klare Ansage zum (tabellarischen) Ziel machen. „Alles andere wäre unseriös.“
Die Vorfreude auf den Trainingsstart mit dem Laktattest am Freitag und die erste Arbeit mit dem Ball am Sonntag ist bei Kramer riesig. „Auch dass wir direkt am Sonntag die Nähe zu den Fans suchen, ist für uns sehr wichtig.“ So lange er mit der Mannschaft konzentriert und ungestört trainieren und arbeiten kann, wird es keine Probleme geben.
Sein Team soll schnell auf Betriebstemperatur kommen. Im Trainingslager auf Langeoog ist kein gemütliches Kennenlernen angesagt, obwohl auch U 20-Nationalspieler Kevin Akpoguma und Joel Pohjanpalo (Finnland) dazu bereits dabei sein werden. „Wir wollen an der Nordsee zweimal am Tag trainieren und auch noch athletische Einheiten dazu nehmen“, sagt Kramer, der dabei bereits auf Dynamik und Tempo Wert legen wird.
„Natürlich wollen wir aggressiv verteidigen und schnelle Ballgewinne zustandebringen, wie es jeder Trainer sagen würde“, sagte Kramer. „Es kommt für mich nicht so sehr darauf an, dass man die Handschrift des Trainers sieht.“ Nur Verlieren möchte Kramer in der neuen Saison möglichst selten.