Brökers Tor reicht der Fortuna nicht

Fortuna verliert in Dresden mit 1:2 und kann den Relegationsplatz in der 2. Liga nicht verteidigen.

Dresden. Genüsslich lächelnd und bester Laune hatte Fortunas Vorstand Sport Wolf Werner am Montagnachmittag im Flugzeug nach Dresden Kreuzworträtsel gelöst. Auch Trainer Norbert Meier hatte sich auf dem Hinflug 20 Stunden zuvor mit einem Rätsel beschäftigt. Und dabei eine offensive Lösung für seine Mannschaft ausgeknobelt.

Nicht nur der zuletzt so treffsichere Ranisav Jovanovic und Sascha Rösler standen gemeinsam in der Mannschaft. Außerdem lief Thomas Bröker von Beginn an auf und bildete mit Maximilian Beister (auf links) die Flügelzange. Meier machte mit dieser Aufstellung, in der er auf seinen zuletzt formschwachen Standard-Sechser Adam Bodzek verzichtete, deutlich, dass er auf Offensive und die Jagd nach drei Punkten setzte. Dabei musste er Abwehrorganisator Jens Langeneke (Bluterguss in der Wade) ersetzen.

Doch von der Offensive der Gäste war in der Dresdner Arena lange wenig zu sehen. Jovanovic hing in der Luft, konnte seine Kopfaballstärke mangels Flanken nicht ausspielen. Sascha Rös-ler standen die Dresdner auf den Füßen, und der Routinier zeigte wenig von seinen genialen Ideen oder seiner Torgefährlichkeit.

Die Enttäuschung der ersten 45 Minuten war aber Maximilian Beister. Er ging auf außen den Bällen kaum entgegen, drängte zu früh in die Mitte und verlor viele Bälle unnötig bei dem Versuch aus vollem Tempo in die Mitte zu stürmen, um von da aus abzuziehen. Ähnlich erging es Thomas Bröker, der auch kaum Gelegenheiten zu Flanken kam. Als er aber erstmals in die Mitte zog und mit einem herrlichen Schlenzschuss den Ausgleich erzielte, hatte sich die mutige taktische Ausrichtung schon gelohnt.

Da die Offensivspieler zu wenig Zweikämpfe für sich entscheiden konnte, waren gute Chancen für die Fortuna absolute Mangelware und die Quittung für den mangelnden Aufwand folgte mit dem 1:2 schon fast zwangsläufig. Ein Zeichen für die fehlende Durchschlagskraft im Angriff war, dass Juanan zunächst noch die beste Chance für die Fortuna im zweiten Durchgang hatte, als er nach einer Ecke aus kurzer Distanz über das Tor schoss.

Immerhin traf dann Ranisav Jovanovic noch die Querlatte. An der unnötigen Niederlage änderte es nichts mehr. Die gute Laune von Wolf Werner hatte sich zu diesem Zeitpunkt auch längst verflüchtigt.