Büskens blickt nach vorne
Fortunas Trainer sieht den Rückschlag im DFB-Pokal als Teil einer Entwicklung — gezwungenermaßen.
Düsseldorf. Man muss kein Prophet sein, um zu wissen, dass diese Fußball-Floskel noch fällt. „Jetzt heißt es, Mund abwischen und weitermachen“, sagt Fortuna-Trainer Mike Büskens nach einer Viertelstunde, in der er, gestützt auf Trainingsstangen das Aus im DFB-Pokal gegen den Regionalligisten SC Wiedenbrück, hatte Revue passieren lassen. Verärgert, genervt und trotzdem zuversichtlich: „Es kommt darauf an, dass man die Fehler analysiert und aus ihnen lernt“, so der 45-Jährige Fußballlehrer.
Zwei Tage vor dem Spiel gegen den TSV 1860 München ist das größte Problem der Fortuna die Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor. „Da haben wir definitiv noch Luft. Wenn wir nur 40 bis 50 Prozent unserer Chancen genutzt hätten, würden wir heute nicht darüber reden, wie das Pokal-Aus zu verarbeiten ist“, grollt Büskens, der seine Mannschaft zuvor in verschiedenen Spielformen auf dem Kleinfeld sogar auf gleich vier Tore spielen ließ. Psychologie gegen die Angst vor dem Versagen beim Torschuss.
„Klar muss man sich Erfolgserlebnisse im Training holen. Nichtsdestotrotz kommt dann im Spiel eine Stresssituation dazu, die man nicht ansatzweise simulieren kann“, sagt Büskens. Zudem seien es ja nicht nur die Stürmer gewesen, die nicht getroffen hätten.
Was bleibt Büskens nach einer unumkehrbaren, peinlichen Niederlage? Gezwungenermaßen nur der Versuch, sie ins Positive umzukehren. Büskens gelingt das am Dienstag: „Es war uns klar, dass es auf dem langen Weg zurück Rückschläge geben wird. Und dieser Rückschlag tat verdammt weh. Aber manchmal gehören Rückschläge zu einer Entwicklung. Und so möchte ich diese Niederlage verbuchen.“ Gegen 1860 München soll es dann besser klappen, das mit dem Toreschießen.
Trotz der harschen Kritik von den eigenen Fans nach der Pokalpleite will der Trainer von einer Krisenstimmung nichts wissen: „Ich kann verstehen, dass die Fans enttäuscht waren. Wir müssen jetzt eine Leistung zeigen, mit der sich jeder Düsseldorfer identifizieren kann.“ Wie das geht, weiß er als gebürtiger Düsseldorfer und langjähriger Fortuna-Spieler wohl am besten. Und dann wischt er sich noch einmal verbal den Mund ab und macht weiter: „Es geht darum zusammen etwas zu entwickeln. Weder die Mannschaft wird alleine etwas erreichen, noch kann der Fan alleine aufsteigen.“ Wohl wahr.