Büskens' Jugendtrainer: „Alle haben gleich gesehen, dass der Mike ein Riesentalent ist“

Alte Trainer und Mitspieler blicken zurück — und würden sich freuen, wenn Michael Büskens bald Fortuna-Trainer wäre.

Düsseldorf. Die erste Begegnung hat Gerd Kumpf auch 27 Jahre danach noch vor Augen. „Wir waren eigentlich auf der Suche nach einem Stürmer, aber dann ist uns Mike mit seinem guten linken Fuß aufgefallen“, erinnert sich der damalige Trainer des VfL Benrath, der 1986 bei einem A-Jugend-Turnier in Delhoven nach Verstärkungen suchte. Also verwarf der heute 74-Jährige den Plan mit dem Stürmer und verpflichtete den linken Mittelfeldspieler aus Fortunas A 2.

Kumpf ist kein Einzelfall: Wer dieser Tage mit alten Weggefährten von Michael Büskens spricht, der hört nur Gutes über den Ur-Düsseldorfer. Ehrgeizig sei er gewesen, ein Fußballverrückter, der nach dem Training stundenlang weiterspielte.

Seine alten Trainer und Mitspieler eint der Wunsch, dass der ehemalige Profi die Fortuna nun als Trainer übernimmt. „Das wäre doch das Beste für beide Seiten. Eine gute Aufgabe für Mike, ein toller Trainer für Fortuna“, sagt Kumpf, der mit der Verpflichtung damals fast dafür gesorgt hätte, dass Büskens’ Traum von der Profikarriere geplatzt wäre.

Immerhin spielten die Benrather damals nur in der viertklassigen Verbandsliga. In Fortunas erster Mannschaft war hingegen kein Platz für den jungen Blondschopf. Das war bereits in der Jugend so, in den meisten Altersklassen gehörte Büskens zum Kader der Reserve.

Also wagte Büskens einen Schritt zurück und ging nach Benrath. Doch obwohl die Fortuna das Talent ziehen ließ, baute der damalige Amateurtrainer und kürzlich verstorbene Helmut Pöstges eine Klausel in den Vertrag ein: „Wenn sich der Mike bei euch entwickelt, holen wir ihn zurück“, sagte Pöstges zu Kumpf. Und so war es dann auch. 18 Tore erzielte der Mittelfeldspieler, ging nach einem Jahr zurück zur Fortuna und startete von dort seine erfolgreiche Profikarriere.

Einer, der das Talent bereits ganz früh erkannte und die Karriere intensiv verfolgte, ist Jürgen Wemmer. Wemmer spielte jahrelang gemeinsam mit Büskens Vater Herbert bei den Alten Herren von Alemannia 08, wo auch Mike zum ersten Mal die Schuhe schnürte. „Wenn die Jugend 7:0 gewonnen hatte, hat der Kleine sechs Tore davon erzielt.

Alle haben gleich gesehen, dass der Mike ein Riesentalent ist“, sagt Wemmer, der berichtet, wie stolz die Alemannen immer auf ihren Sprössling waren: „Das ist unser Urgestein, unser Junge aus Flingern, der da den Uefa-Pokal gewinnt“, sagten sie sich 1997, als Büskens mit Schalke den größten Erfolg seiner Karriere feierte.

Noch näher dran war Stephan Bachus, ehemaliger Mitspieler und heute zweiter Vorsitzender des SC Flingern. Fast jeden Tag spielten die beiden im Hof der Metzgerei Büskens in Flingern. „Mike war zwar etwas schmächtig, aber was der am Ball konnte, war sensationell.“ Also gibt es auch für ihn keinen passenderen Trainer: „Das wäre super, ein Fortuna-Trainer aus Flingern.“