Das Ende des Pokalkrimis: Fortuna raus im Elfmeterschießen
Fortuna spielt vor vollem Haus gegen Borussia Dortmund und fordert dem Meister alles ab.
Düsseldorf. Von Anfang an herrschte die Gänsehaut-Atmosphäre, auf die alle Fortunen bereits seit der Pokal-Auslosung gehofft hatten. Mit der Choreographie in der Fan-Kurve trugen die Anhänger zu diesem besonderen Kribbeln maßgeblich bei.
Die Mannschaft konnte den Auftrag „Auf dem Kreuzzug ins Glück“, der auf dem riesigen Transparent zu lesen war, auf dem Rasen umsetzen. Mit enormem Einsatz legten Kapitän Andreas „Lumpi“ Lambertz und seine Mannschaftskameraden los und mussten anfangs sehr viel laufen. Denn die Dortmunder nutzten die Räume ideal, der Gastgeber kam so nicht richtig in die Zweikämpfe. Die enorme Ballsicherheit der Dortmunder führte auch zu den ersten Chancen, weil die Fortunen nicht jede gefährliche Aktion verhindern konnten.
Eher selten waren in der ersten halben Stunde die Angriffe auf der Gegenseite, die immer mit einer Begeisterungswoge von den Rängen begleitet wurden. Während Michael Ratajczak im Tor der Fortuna sehr aufmerksam sein und immer wieder eingreifen musste, kam der erste Aufreger für seinen Gegenüber eher überraschend. Denn bereits nach seinem zweiten Foul musste Patrick Owomoyela mit Gelb-Rot vom Platz, und Weidenfeller konnte sich gar nicht mehr beruhigen, weil er Sascha Rösler Schauspielerei unterstellte (34.).
Und das ging auf dem Weg in die Pause weiter, als Rösler mit dem BVB-Torhüter Frieden schließen wollte, dieser aber sehr unwirsch reagierte. Zwar bewiesen die Dortmunder auch mit neun Feldspielern ihre Klasse, aber die Fortuna wurde mutiger und versuchte immer wieder, mit Flügelwechseln die numerische Überlegenheit auszuspielen. Es wurde ein Duell auf Augenhöhe zwischen Zweitliga-Tabellenführer und dem Zweiten der Bundesliga, der an Spannung kaum zu überbieten war.
Das Spiel des Jahres für die Fortuna nahm weiter an Fahrt auf. Die Dortmunder versuchten es immer wieder mit spielerischen Mitteln und langen Ballstaffetten. Die Fortuna hielt kämpferisch großartig dagegen, musste aber in kürzester Zeit drei Gelbe Karten verkraften, die auch Adam Bodzek und Lambertz vorsichtiger machten.
So wurde es dann doch ein Spiel der Geduld und des Wartens auf den entscheidenden Fehler des Gegners. Doch der wollte sich auf beiden Seiten nicht einstellen, weil auch mit zunehmender Spielzeit um jeden Zentimeter Raum gekämpft wurde.