Den Nachwuchs im Auge
Markus Hirte leitet seit kurzem das neue Jugend-Leistungszentrum der Fortuna. Erste Erfolge haben sich bereits eingestellt.
Düsseldorf. Ob im Büro am Flinger Broich, bei einer Sichtung in der Sportschule Duisburg oder auf dem Trainingsplatz neben der Rheinarena - Markus Hirte ist zurzeit schwer beschäftigt.
Der neue Leiter des Systaic-Nachwuchsleistungszentrums der Fortuna kann sich über einen Mangel an vielfältigen Aufgaben wahrlich nicht beschweren. "Es gibt viel zu tun. Neben zahlreichen organisatorischen Sachen will und muss ich mich natürlich auch um sportliche Dinge kümmern", sagt Hirte, der im Sommer vom Hamburger SV an den Rhein wechselte.
Hirtes Eifer hat sich ausgezahlt. Denn vom Deutschen Fußball-Bund gab es unlängst vorab die mündliche Bestätigung: Die Fortuna hat ein anerkanntes Nachwuchsleistungszentrum.
Für dieses Gütesiegel galt es spezielle Anforderungen zu erfüllen. Neben der Infrastruktur mit ausreichenden Trainingsplätzen und Räumlichkeiten verfügt die Fortuna nun auch im Nachwuchsbereich über zwei hauptamtliche Trainer mit entsprechender Qualifikation.
Die medizinische Versorgung der Spieler durch ein Netzwerk von Ärzten und Physiotherapeuten ist ebenfalls gewährleistet. Und auch die Anbindung zu anliegenden Schulen ist eingestielt. "Wir stehen kurz vor der Kooperation mit einer Gesamtschule aus der näheren Umgebung", sagt Hirte mit Stolz.
Der 46-Jährige weiß genau, was zu tun ist. Beim HSV war er zuletzt als sportlicher Leiter des Leistungszentrums in ähnlicher Funktion aktiv. "Dort konnte ich mich aber mehr um die inhaltliche Gestaltung der sportlichen Konzeption kümmern", so der Fußball-Lehrer.
Bei der Fortuna legte Hirte in den ersten Wochen seiner Amtszeit den Fokus auf die Schaffung eines organisatorischen Rahmens. "Klubs wie der HSV sind der Fortuna noch einige Jahre und Millionen Euros voraus", betont der gebürtige Berliner.
Dennoch stellt die Fortuna für ihn einen großen Reiz dar. "Hier findet ein Aufbruch statt. Nachdem es viele Jahre sportlich und wirtschaftlich für die Fortuna nicht so gut lief, ist es nun eine große Herausforderung, die Fortuna nach dem Aufstieg in die 2. Bundesliga auch im Nachwuchsbereich zu professionalisieren ", sagt Hirte.
Von der Erfahrung und vom Sachverstand des früheren Verbands- und Vereinstrainers sollen verstärkt auch die eigenen Trainer und Spieler der Fortuna profitieren. Hirte will nicht nur beraten und bewerten, sondern er packt auch auf dem Trainingsplatz mit an, um die Talente individuell zu fördern.
Seiner sportlichen Belegschaft stellt Hirte übrigens ein positives Zwischenfazit aus. "Das bisherige Abschneiden unserer U23 in der Regionalliga ist sensationell. Die U19 hat ihre Pflichtaufgaben in der Bundesliga gelöst. Die U17 muss nach zuletzt zwei Niederlagen aufpassen, hat mit dem Sieg über Köln aber auch schon überrascht. Die U16 und U18 spielen in den Niederrheinligen eine klasse Rolle. Das gilt auch für die unteren Mannschaften in ihren Ligen", erklärt der neue Mann auf der Kommandobrücke, um dann sofort wieder zum Telefonhörer zu greifen.
"Ich muss mich noch um sportmedizinische Untersuchungen für unsere Spieler kümmern", sagt Hirte. Es bleibt in den kommenden Monaten also noch viel zu tun rund um den Flinger Broich.