Harnik sticht Bulykin aus
Durch ein Tor des Österreichers gewinnt das Team von Norbert Meier gegen Twente Enschede 1:0.
Düsseldorf. Am Mittwoch vier Tore gegen Solingen, am Freitag eines beim 1:0 im Test gegen Twente Enschede. Fortuna-Stürmer Martin Harnik nutzt die spielfreie Woche in Sachen Eigenwerbung.
Die Leihgabe aus Bremen sollte am Freitag eigentlich Dimitri Bulykin den Vortritt lassen, doch der Russe musste wegen einer Fußprellung aus dem Fürthspiel passen und zuschauen. Denn Trainer Norbert Meier hatte angeordnet, dass der Angreifer sich am Rhein behandeln lässt und den Familienurlaub und Länderspielbesuch in Russland gestrichen.
Für Meier ist es "eine ganz normale Sache", dass für ein spielfreies Wochenende ein "adäquater Gegner" gesucht wird. Der Tabellenführer der ersten niederländischen Liga, auch international in der Euro League tätig, war für den Fortuna-Coach "ein richtiger Maßstab" im Paul-Janes-Stadion.
"Ich will die Spieler keineswegs mit einer solchen Begegnung bei guter Laune halten", sagte Meier. So schickte Meier bis auf Anderson (Zahnschmerzen) auch die vermeintliche Bestbesetzung auf das Feld. Mit Christ, Lambertz, Caillas und Fink im Mittelfeld eine sehr offensive noch dazu.
Gute Laune herrschte trotzdem nach 17 Minuten, als Harnik nach einer schönen Flanke von Christian Weber zum 1:0 einköpfte. Die Fortuna hatte in der ersten Hälfte mehr vom Spiel, mehr Chancen als Enschede, das allerdings ohne sechs Nationalspieler antrat.
Ebenfalls für gute Stimmung im Fortuna-Lager sorgte der Auftritt von Marco Christ, der rannte, grätschte und Kommandos gab, als ginge es um Punkte. Der Spielmacher brennt nach seiner Bänderverletzung darauf, wieder seine alte Rolle zu spielen. Nach dem Wechsel gab die Fortuna weiterhin den Ton an. Allerdings lief nach zehn Wechseln nicht mehr viel zusammen.
Claus Costa hatte die beste Chance für die Düsseldorfer, scheiterte aber völlig freistehend am Torhüter (80.). "Wir gehen jetzt nicht davon aus, dass wir in der Europa League mithalten können, aber das Spiel hat seinen Zweck erfüllt", sagte Trainer Meier. Eine Einzelkritik und damit eine Prognose für die Aufstellung gegen den FSV Frankfurt wollte Meier sich aber nicht entlocken lassen.
Einen bitteren Beigeschmack hatte der Besuch im Paul-Janes-Stadion für die Fortuna-Anhänger: Schmierfinken hatten das Fan-Graffiti an der Tribünenseite und das gesamte Stadion mit fiesen Sprüchen und Wuppertal-Schlachtrufen verunstaltet. Hier waren wohl Anhänger des Wuppertaler SV zugange.
Der WSV bestreitet am Samstag sein Niederrhein-Pokalspiel gegen den Bezirksligisten Eller 04 (14 Uhr) am Flinger Broich. Die Fortunen hatten viel zu tun, die Beleidigungen zu übermalen. Der Sachschaden wird auf 15 000 Euro geschätzt.