Ein Tor reicht Harnik nicht
Fortunas Angreifer stand bei der 1:2-Niederlage oft im Mittelpunkt des Geschehens.
Düsseldorf. Marin Harnik stand dicht davor, in Fürth zum Matchwinner zu werden. "Mein Tor würde ich gerne für drei Punkte herschenken", sagte der Österreicher nach der 1:2-Niederlage der Fortuna im Zweitliga-Spiel bei der SpVgg Greuther Fürth.
Diesmal begann er an der Seite von Dimitri Bulykin im Sturm, nachdem Ranisav Jovanovic hatte verletzt passen müssen. Doch der Russe war über 90 Minuten nur physisch anwesend, konnte weder mit Einzelaktionen noch im Zusammenspiel mit Harnik irgendeinen Akzent setzen.
Das war bei Harnik anders. Bis zur 20. Minute hatte er bereits zwei gute Möglichkeiten, die er aber nicht entschlossen genug nutzte. Als nach 24 Minuten alles auf einen Pfiff wartete, nutzte Harnik einen eher unsauberen Ballgewinn, schoss freistehend den Torwart an und kurvte um diesen herum, als Loboué ihm den Ball wieder vor die Füße gelegt hatte. Das 1:0 war dann nur noch Formsache.
Harnik war die Erleichterung in seinem Spiel anzusehen, er machte aber leider in der Folge zu wenig aus seinen Möglichkeiten. Doch nach dem Ausgleich war er für den nächsten Aufreger zuständig. Der 24-Jährige stieß mit Prib zusammen (69.). Der eingewechselte Fürther flankte danach noch und fiel dann verletzt zu Boden.
Harnik, der den abgewehrten Ball erhielt, spielte aber den Ball nicht ins Aus, wie es die Fürther angesichts der Verletzung erwarteten. Das machte den bereits vorher verwarnten Fürther Kapitän Marino Biliskow so wütend, dass er Harnik von den Beinen holte und Gelb-Rot sah (74.).
"Da hat Martin bestimmt nicht gesehen, dass der Fürther am Boden liegen geblieben ist. Es gehört sich dann einfach, den Ball ins Aus zu schlagen", sagte Norbert Meier. Doch das sah Harnik anders. "Es ehrt den Trainer, dass er mich in Schutz nehmen will", sagte der Ex-Bremer. "Aber ich habe bewusst weiter gespielt, weil der Spieler noch geflankt und dann wie eine Schwalbe zu Boden sank. Deshalb ist das auch kein unfaires Spiel." Allerdings musste Prib nach dieser Szene ausgewechselt werden."
Harnik wurde in der Folge sehr hart bewacht und hätte sogar noch einen Elfmeter bekommen müssen, wie es die TV-Bilder genau so nachwiesen wie bei der Abseitsposition von Torjäger Allagui vor dem 2:1-Siegtreffer der Fürther. Martin Meichelbeck hatte Harnik umgerissen (78.). Also gab es für den gefährlichsten Fortunen an diesem Tag kein Happy End.
"Wir wollten wohl zu viel und hätten mit dem 1:1 zufrieden sein müssen", sagte Harnik. Vielleicht gelingt ihm ja beim nächsten Mal nicht nur ein Tor sondern auch ein entscheidender Treffer.