Der Gegner: Preetz - Fortuna darf jedes andere Spiel gewinnen

Der Ex-Düsseldorfer kommt als Manager der Hertha in seine Heimatstadt.

Düsseldorf. Fortuna Düsseldorf und Hertha BSC Berlin haben durchaus ein paar Dinge gemeinsam. Das Gründungsdatum reicht bis in die 90er-Jahre des 19. Jahrhunderts zurück, die Meisterschaften datieren aus einer Zeit, die ansonsten eher dunkle Schlagzeilen lieferte, und die Liga wechselten beide Klubs mit schöner Regelmäßigkeit.

Am Montag (20.15 Uhr, Arena) stehen sich die beiden Vereine, die 1979 das DFB-Pokal-Endspiel bestritten, nach über 15 Jahren mal wieder in einer Spielklasse gegenüber. Sofern die sechs Begegnungen mit Herthas Zweitvertretung zwischen 2004 und 2007 außer Acht gelassen werden.

Damals, am 17. März 1995, gab es im altehrwürdigen Rheinstadion gleichfalls ein Zweitligaduell, in dem lediglich 5500 Zuschauer ein 1:1 zu sehen bekamen. Am Montag werden deutlich mehr Fans die Stadiontore passieren und mit einem Unentschieden wäre wohl auch nur Rita Preetz zufrieden.

Die Mutter von Hertha-Manager Michael Preetz lebt schließlich noch in Düsseldorf, wo ihr Sohn am 17. August 1967 das Licht der Welt erblickte.

Ziemlich genau 43 Jahre später will der Junge vom DSC 99, der für die Fortuna von 1986 bis 1990 in 91 Spielen 20 Treffer erzielte, als Spielverderber zurück an den Rhein kommen. "Fortuna darf jedes andere Spiel gewinnen, aber am Montag sind wir dran. Da wollen wir siegen. Wir müssen die Punkte holen. Die Vergangenheit zählt da nicht", sagt Preetz.

Verdenken kann man Preetz seine Liebe zur "Alten Dame" irgendwie auch nicht. Seit 1996 lebt er in Berlin und arbeitet für die Hertha. Bis 2003 zunächst als Spieler mit stolzen 93 Toren in 227 Partien und danach als Assistent von Manager Dieter Hoeneß.

Als dieser im Juni 2009 vorzeitig seinen Hut nahm, übernahm Preetz dessen Posten. Der Abstieg war ein denkbar schlechter Einstand. Preetz konnte sich damals seiner Tränen nicht erwehren und will den Betriebsunfall auf schnellstem Wege wieder reparieren.

Die Resignation an der Spree ist auch schon längst wieder der Euphorie gewichen. Über 13 000 Dauerkarten wurden verkauft und seit dem 3:2 zum Auftakt über Rot Weiß Oberhausen stellen die Fans nur noch die Frage, wer denn hinter Hertha BSC Zweiter werden wird.

Da hat Michael Preetz, dessen Großvater übrigens mit der Fortuna 1933 Deutscher Meister wurde, schnell eine Antwort parat. "Düsseldorf. Das wäre das Größte. Das würde ich sofort unterschreiben. Hertha gegen Fortuna in der Bundesliga - das wäre perfekt." Alte Liebe rostet dann eben doch nicht.