Der Gegner: Verler haben gute Erinnerungen an die Gastspiele in Düsseldorf

Im März 2001 gewannen die Westfalen 4:0 bei der Fortuna.

Düsseldorf. Erst zum vierten Mal tritt der SC Verl zu einem Pflichtspiel bei Fortuna Düsseldorf an. Zweimal gab es bislang eine Niederlage, doch seinen Mut bezieht der Aufsteiger vor dem morgigen Gastspiel beim Tabellenführer aus der Partie vom 9. März 2001. An jenem kühlen Freitagabend gewannen die Ostwestfalen vor 3500 bitter enttäuschten Fortuna-Fans mit 4:0.

Und auf fremden Plätzen scheinen sich die Schwarz-Weißen, die nach vier Jahren Abstinenz wieder in die Regionalliga Nord zurückgekehrt sind, auch in dieser Saison besonders wohl zu fühlen. Alle sechs Punkte, die das Team von Trainer Mario Ermisch bisher einfahren konnte, wurden fernab der heimischen Poststraße errungen. War das 1:0 gleich am ersten Spieltag bei Energie Cottbus II noch ein Duell auf Augenhöhe, so setzten die Verler am vergangenen Wochenende ein dickes Ausrufezeichen.

Mit 3:0 gewann der Neuling beim VfB Lübeck, einem Mitfavoriten auf den Aufstieg. "Ich bin heute zufrieden. Unter dem Strich war es ein verdienter Sieg”, sagte Trainer Mario Ermisch nach dem Triumph an der Lohmühle und blieb typisch westfälisch unemotional. Auch, um die Erwartungen nicht zu weit nach oben schießen zu lassen. Denn selbst wenn die Männer aus dem Teutoburger Wald in der vergangenen Saison mit 13 Punkten Vorsprung Meister der Oberliga Westfalen wurden und dabei Topfavorit Preußen Münster regelrecht distanzierten, so würde die Qualifikation für die neue eingleisige 3. Liga doch einer Überraschung gleichkommen. Vor allem, wenn zuhause weiterhin die Punkte liegen gelassen werden, wie auch am vergangenen Mittwoch beim 1:2 gegen Rot-Weiß Oberhausen.

"Wir stehen vor einer großen Herausforderung”, sagte Präsident Peter Mankartz vor Beginn dieser Spielzeit. Schließlich verfügt der SC Verl über den kleinsten Etat aller 19 Vereine. Und lediglich der Italiener Silvio Pagano, zweifacher Torschütze in Lübeck und einer von nur vier Ausländern im Kader, hat in seiner Zeit beim 1. FC Köln schon einmal Profiluft geschnuppert. Auswärts kann die junge Mannschaft allerdings ohne jeden Druck aufspielen, erst recht beim Spitzenreiter in Düsseldorf. So wie an jenem kühlen Freitagabend im März 2001.