Der Wolf will wieder beißen
Der 24-jährige Fortune hat durch sein Tor gegen Dresden wieder Selbstvertrauen getankt.
Düsseldorf. Das Urteil war bereits über Fortunas Denis Wolf gefällt: "schön, schnell, erfolglos". Der gelernte Stürmer mit dem Bubi-Gesicht hatte sich im Frühjahr durch gute Leistungen einen Vertrag erkämpft. Die Fortuna bezahlte nach langen Verhandlungen eine Ablösesumme (dem Vernehmen nach etwa 30 000 Euro) an Bundesligist Hannover 96, der Wolf im Vorjahr ausgeliehen hatte. Aber in dieser Saison blieb der auch im Mittelfeld einsetzbare Regionalliga-Fußballer den Beweis bisher schuldig, diesen Aufwand wert gewesen zu sein.In den ersten zwei Partien des Jahres 2007 gehörte der 24-Jährige nicht einmal zum 18er-Kader. Und wenn nicht Jens Langeneke und Markus Anfang krank sowie Henri Heeren und Marcel Podszus verletzt gewesen wären, hätte sich der Fortune das Spitzenspiel der dritten Liga am vergangenen Samstag sicher von der Tribüne angeschaut. Doch mit dem Ausgleichstreffer in der Nachspielzeit zum 1:1 gegen Dynamo Dresden meldete sich Wolf zurück. Knapp fünf Minuten zuvor war Wolf für Jörg Albertz auf das Spielfeld gekommen. Co-Trainer Uwe Klein hatte als Vertreter des erkrankten Uwe Weidemann die Schlussoffensive eingeläutet und mit Wolfs Einwechslung alles stürmen lassen, was die Fortuna zu bieten hatte. Mit Erfolg. Torschütze Wolf hatte zunächst nicht einmal mit seiner Einwechslung gerechnet. "Dass es dann so klappt, hätte ich mir nicht träumen lassen." Können fünf Minuten und ein lichter Moment ein Neuanfang sein? "Der Trainer hat mich in den vergangenen Wochen kritisiert für meine Leistungen, und das habe ich eingesehen", sagte Wolf. Der Spieler suchte vor der Auswärtsfahrt nach Erfurt das Gespräch mit dem Trainer, musste sich wegen Terminproblemen am Tag der Vertragsverlängerung von Uwe Weidemann mit der Fortuna aber ein paar Tage gedulden.
Mit neuem Selbstvertrauen will der 24-Jährige wieder angreifen.
Jetzt ist alles gesagt, und Denis Wolf hat Taten sprechen lassen. Auch wenn es "nur" ein Tor war, so war es doch ein wichtiges. Das Tor bewahrte die Fortuna vor der zweiten Heimniederlage der Saison und hielt die Dresdener im Aufstiegsrennen auf Abstand. Und sein erstes Saisontor könnte dem Fortunen Auftrieb geben.