Die Chance für Latka und Malezas

Die Abwehr kann zum Trumpf bei der möglichen Aufholjagd auf die Spitze werden.

Düsseldorf. Das Gerede vom Selbstläufer, der nach der kämpferisch überzeugenden zweiten Hälfte beim 2:1-Erfolg gegen Greuther Fürth nun zu einer Erfolgsserie führen soll, will bei Fortuna niemand hören. Zu viel ist diese Saison auch nach guten Spielen beim Fußball-Zweitligisten bereits schiefgegangen.

Die Vorzeichen deuten auf einen positiven Trend hin: Alle Verletzten sind wieder an Bord, der Sprung von Platz 16 auf einen einstelligen Tabellenrang (9.) ist gelungen, und auch die Ereignisse des letzten Heimspiels deuten darauf hin, dass die große Pechsträhne vorbei sein könnte.

Aber ein Punkteregen, den sich viele Fans jetzt erhoffen, weil die kommenden Gegner vom Namen und Tabellenplatz nicht so übermächtig scheinen, ist leicht herbeigeredet und schwer von der Mannschaft umzusetzen. Die Spieler von Mike Büskens müssen zeigen, ob ihnen nach der kämpferischen Steigerung auch die spielerische gelingt.

Am Dienstag wird es um 10 Uhr ein ungewohntes Gedränge auf dem Trainingsplatz geben. Weil es bei Fortuna offiziell keine verletzten Spieler mehr gibt. Mike Büskens hofft natürlich, dass dieser Zustand bis Sonntag, 13.30 Uhr, dem Anpfiff des Gastspiels in Ingolstadt, auch so bleiben wird.

Die Aufstellung wird Fortunas Trainer allerdings umso schwerer fallen. Denn so viele Spieler wie jetzt, hat er bislang noch nie auf die Bank oder die Tribüne setzen müssen. Immerhin könnten erstmals in dieser Zweitliga-Spielzeit im Abwehrzentrum Martin Latka und Stelios Malezas zusammenspielen.

In der Bundesliga-Rückrunde haben die beiden Spieler mit Gardemaß zwölf Spiele gemeinsam absolviert. Darunter waren die beiden erfolgreichen Spiele gegen Fürth (1:0) und Stuttgart (3:1), aber auch Enttäuschungen wie das 1:2 daheim gegen Borussia Dortmund oder das 1:2 in Hamburg. Die Hoffnungen sind jedoch groß, dass der Grieche und der Tscheche im Verbund für mehr Sicherheit im Abwehrzentrum sorgen werden.

Im defensiven Mittelfeld ist nur Oliver Fink gesetzt. Er zeigte als Kapitän in den zweiten 45 Minuten eine vorbildliche Einstellung. Mögliche Kandidaten für die Position an seiner Seite sind Andreas Lambertz, Adam Bodzek und Ivan Paurevic, der gegen Fürth allerdings lange Zeit benötigte, um ins Spiel zu finden. Aber bei welchem Fortunen war das in diesem Spiel anders?

Auf der linken Außenposition ist Axel Bellinghausen ein Fispunkt, der Grieche Giannis Gianniotas könnte rechts den Vorzug erhalten. Das System entscheidet über die Aufstellung der Offensive. Spielt Levan Kenia, wird Charly Benschop die einzige Spitze sein. Falls Büskens mit zwei Spitzen anfangen sollte, wäre Stefan Reisinger der Kandidat neben dem Niederländer. Allerdings hat der Ex-Freiburger gezeigt, dass er als Joker sehr viel bewegen kann.