„Die Neuen brauchen noch Zeit“
Meier will einen brasilianisch-europäischen Fußball-Mix.
Düsseldorf. Norbert Meier klingt etwas gereizt, als er zum wiederholten Male in unserem Gespräch feststellt, dass die Stimmung bei Trainern und Spielern von Fortuna Düsseldorf trotz der drei Pflichtspielniederlagen in Folge gut sei. "Dass bei uns keine Euphorie wie vielleicht im Vorjahr herrscht, ist doch klar", erklärt Fortunas Trainer, der sich sehr lobend über die Fähigkeit zur Selbstkritik seiner Spielern äußert. "Sie haben es bisher nur nicht geschafft, sich selbst für ihren Aufwand zu belohnen."
Fünf Tage sind es noch bis zum nächsten Auswärtsspiel beim FSV Frankfurt. "Wir werden diese Woche richtig Gas geben", sagt Meier, der sich immer mal wieder den einen oder anderen Spieler zur Seite nimmt, um mit ihm über dessen Fehler zu sprechen - mit Hilfe von Videoaufnahmen. Auf eine öffentliche Spielerschelte verzichtet der Coach der Fortuna hingegen. "Ich werde gegenüber den Medien weder meine Spieler über den grünen Klee loben, noch sie auseinandernehmen."
Da macht Meier bei Tiago und Sandor Torghelle keine Ausnahme. Zwar verlangt er bei beiden mehr Konzentration in den entscheidenden Situationen, sagt aber auch, dass einige Dinge etwas Zeit brauchen. Etwa die Abstimmung des Brasilianers mit Abwehrchef Jens Langeneke oder des ungarischen Stürmers mit seinen Nebenleuten in vorderster Linie. "Wir konnten es uns nicht leisten, absolute Stammspieler bei anderen Zweitligisten rauszukaufen", erklärt Meier. "Tiago und Torghelle war bei ihren Vereinen nicht unbedingt gesetzt."
Das gelte in ähnlichem Maße für Wellington. Der mit großen Vorschusslorbeeren aus Hoffenheim gekommene Stürmer habe fast ein Jahr nicht gespielt. Da könne man keine Wunderdinge erwarten. Zudem muss sich auch die Mannschaft umstellen. "Wir müssen eine Mischung aus den europäischen und brasilianischen Elementen in unserem Spiel entwickeln", sagt der Trainer und meint damit spielerische Leichtigkeit und Disziplin. "Auch das geht nicht von heute auf morgen." Von einem Bruder Leichtfuß möchte Meier jedoch nichts mehr sehen.