Hertha zerstört Fortunas Heimnimbus

Gegen das mit Bundesliga-Spielern gespickte Team aus Berlin standen die Düsseldorfer beim 1:2 auf verlorenem Posten.

Düsseldorf. Ein halbe Stunde war gespielt, gerade das 0:2 gegen Fortuna gefallen. Die Arena in eine Schockstarre verfallen. Der Heimnimbus dahin, die erste Niederlage nach dem 19. April 2009 gegen Union Berlin schien sich nicht nur anzubahnen, sondern unabwendbar zu sein.

Die Fans wollten es zwar nicht wahrhaben, dass ihre Mannschaft auch das dritte Pflichtspiel vergeigt, aber gegen diese Hertha war am Montag kein Kraut gewachsen. Auch die unentwegte, fast trotzige Anfeuerung der knapp 30 000 Düsseldorfer im Stadion half letztlich nicht mehr.

Die Abwehr: Noch nie haben Tiago und Jens Langeneke in einem ernsthaften Spiel miteinander in der Innenverteidigung zusammengespielt. So wurden auch Flanken gefährlich, die sonst sicher abgefangen werden, weil keiner so richtig wusste, wie und wohin sich der andere bewegt. Die Abstimmung muss dringend verbessert werden. Außerdem unterliegen Tiago Fehler im Spielaufbau, die für einen Spieler seiner Klasse auch nicht mit mangelnder Spielpraxis zu erklären sind.

Das Mittelfeld: Oft genug entstand der Eindruck, dass nur Claus Costa defensive Aufgaben übernehmen wollte. Weil er zu wenig oder zu spät Unterstützung bei den Kollegen Lambertz, Zoundi und Christ fand, war er überfordert alle Lücken zu stopfen und kam oft zu spät. Die Ideen im Offensivspiel waren zu durchsichtig, und Marco Christ musste bereits zur Halbzeit in der Kabine bleiben. Aber es hätte auch Zoundi treffen können, der lange Zeit über ein ,bemüht’ nicht hinauskam

Der Gegner: Die Herthaner warteten ab, hatten zwei halbe Chancen und entschieden damit das Spiel. Die Fortuna forderte den Absteiger aber auch nur in den letzten 20 Minuten so, wie es über 90 Minuten nötig gewesen wäre. Denn auch die Hertha ist noch nicht richtig eingespielt, kann das aber mit Routine überspielen. Die Berliner sind ihrem Ruf als Aufstiegsfavoriten gerecht geworden, weil sie wussten, was nötig war, um diese Fortuna zu bezwingen. Nach der Pause verwalteten sie den Vorsprung hatten das Glück, dass ihre Fehler von der Fortuna nicht genutzt werden konnten.

Die Stimmung: An den Fans und der Atmosphäre im Stadion hat es nicht gelegen. Außer der kurzen Schockstarre nach dem 0:2 und gelegentlichem Staunen, weil einige Spieler so sehr hinter der Form der vergangenen Saison hinterherhinken, wurde die Mannschaft immer angefeuert und am Schluss unentwegt nach vorne getrieben.

Ausblick: Das Spiel in Frankfurt wird sehr schwer und gibt vielleicht die Tendenz für die nächsten Wochen vor. Eine weitere Niederlage führt direkt in den Abstiegskampf

3. Minute Zoundi köpft scharfe Flanke van den Berghs über das Tor.
12.
Christ trifft mit seinem Freistoß nur das Außennetz.
15.
van den Bergh stürmt von halblinks aufs Tor zu und schießt drüber.
25.
Freistoß Rukavytsia, Langeneke kommt nicht ran, Tiago rutscht aus. Rob Friend erzielt im Fallen das 1:0.
27.
Domovovchiyski taucht allein vor Ratajczak auf und schießt vorbei.
30.
Domovovchiyski trifft zum 2:0, erneut passt Fortunas Abwehr nach einem Niemeyer-Lupfer nicht auf.
38.
Lambertz trifft den Ball aus 18Metern nicht richtig.
52.
Fortuna ist noch da. Erst scheitert Lambertz er Kopf an Aerts, dann versucht es Dum, und sein Schuss wird abgeblockt.
69.
Jovanovic schießt aus fünf Metern eine Flanke von Weber knapp drüber.
81.
Wellington zieht ab - 1:2 aus 30 Metern.