Fortunas Weg wird kein leichter sein
Die Mannschaft kassiert gegen Hertha BSC nach dem 1:2 ihre erste Heim-Niederlage seit über 16 Monaten. Trotzdem zweifelt Trainer Norbert Meier nicht an seinem Team.
Düsseldorf. In Cottbus hat Sportmanager Wolf Werner den absoluten Siegeswillen seiner Mannschaft vermisst. "Das hat mich sehr geärgert." Gegen Bundesligaabsteiger und Wiederaufstiegsfavorit Hertha BSC musste sich Werner Montagabend bei der Saisonpremiere in der Arena wieder ärgern. Fortuna Düsseldorf verlor mit 1:2 (0:2) gegen Berlin und bleibt in der neuen Spielzeit weiter ohne Punkt.
Der Weg wird kein leichter sein. Im zweiten Jahr nach dem Aufstieg.Der Ex-Mönchengladbacher Rob Friend verwertete in der 25. Minute die erste ernsthafte Berliner Chance souverän, sechs Minuten später erzielte Valeri Domowtschiski das zweite Tor. Bei beiden Treffern sah die Düsseldorfer Innenverteidigung mit Tiago und Jens Langeneke alles andere als gut aus. Das Traumtor von Wellington aus 30 Metern in der 81. Minute zum 1:2 kam zu spät für die nie aufgebende Fortuna.
Trainer Norbert Meier hatte trotz aller Defensivprobleme und der Abschlussschwäche seiner Offensive vor dem Spiel keinen Zweifel an seiner Mannschaft zugelassen. "Wir müssen Tore machen, dann kommt auch das Selbstvertrauen zurück." Die Fortuna versuchte vor 30 629 Zuschauern in der Arena, Druck zu machen und die Vorgaben ihres Trainers umzusetzen, verlor nach dem Führungstor der Hertha aber zu schnell ihre Linie.Erwartungsgemäß rückte Tiago wieder in die Startelf, und für den in Cottbus enttäuschenden Sascha Dum brachte Meier Andreas Lambertz.
Die Fortuna hatte sich viel vorgenommen, in der 12. Minute ging ein Freistoß von Marco Christ nur knapp neben das Tor, drei Minuten später scheiterte Johannes van den Bergh aussichtsreich. Aber nach den Treffern der Berliner sah man nur noch wenige gefährliche Aktionen im Angriff. Sandor Torghelle und Ranisav Jovanovic bleiben weiter auf der Suche nach ihrer Form. Meier reagierte, in der zweiten Halbzeit kamen Dum für Christ und Wellington für Torghelle. Wirkung zeigte das zunächst kaum, erst das Tor von Wellington sorgte für eine druckvolle Schlussphase.
Hertha-Manager Michael Preetz zählt die Fortuna trotz der Niederlage weiter zum Kreis der Aufstiegsanwärter, was eher der Liebe zu seiner Geburtsstadt geschuldet ist als sportlicher Überzeugung. "Am meisten freue ich mich aber darüber, dass die Düsseldorfer ihre Liebe zu dem Klub wiederentdeckt haben." Preetz spielte neun Jahre für die Fortuna, im Rheinstadion begann seine Profilaufbahn, "Spiele in Düsseldorf werden immer etwas besonderes für mich sein." Umso schöner, wenn man sich mit drei Punkten auf den Heimweg machen kann.