Diesmal fehlt die Effektivität
Das 0:2 gegen St. Pauli ist auch das Resultat von Eigensinn und überhasteten Aktionen.
Düsseldorf. Für die Fans von Fortuna Düsseldorf ist es das vorweggenommene Fazit der Saison: Ihre Mannschaft kann einfach nicht schön spielen und gewinnen. Unansehnlicher, aber erfolgsorientierter Fußball brachte in Dresden einen Punkt. Am Sonntag bot der Gastgeber gegen clever und engagiert aufspielende Hamburger bei der 0:2-Niederlage zwar auch keine überragende Leistung.
Aber es ist schon lange her, dass die Fortuna sich so viele Möglichkeiten herausgespielt und erkämpft hatte. „Deshalb sind wir ja so enttäuscht“, sagte Verteidiger Christian Weber. „Ich hatte lange ein gutes Gefühl, weil wir gut nach vorne agiert haben.“ Trotzdem hat es nicht zu einem Punktgewinn gereicht.
Für den Trainer hatte das zwei Gründe. „Uns hat die Ruhe gefehlt, um einige Situationen besser zu nutzen“, sagte Lorenz-Günther Köstner. „Und mir ist auch am und im Strafraum zu egoistisch gespielt worden.“ Fortunas Cheftrainer nannte keine Namen, aber zwei Aktionen von Charly Benschop und auch von Erwin Hoffer hätten mit mehr Übersicht zu Toren führen können. Phillip Tschauner, der starke Torhüter von St. Pauli, war aber so nicht zu bezwingen.
„Die Torschüsse aus der zweiten Reihe kamen viel zu überhastet und waren keine Gefahr für den Gegner.“ Das habe die Mannschaft nicht gut gemacht, denn sonst wäre laut Köstner der verdiente Ausgleich die Folge gewesen. „Es tut mir weh, dass 41000 Zuschauer an uns geglaubt haben und enttäuscht wurden“, sagte Köstner, der sich auch ärgerte, dass viele 1:1-Situationen nicht gut für die Platzherren ausgegangen seien. Das galt vor allem für die beiden Verteidiger, die viele Flanken zugelassen und auch für zu viele Freistöße gesorgt haben.
Die klaren Aktionen und das bewusste Zusammenspiel in der Offensive haben nicht nur dem Trainer gefehlt. Was die Gäste teilweise mustergültig vorführten, ohne über die ganze Spielzeit richtig gefährlich zu bleiben, war bei Fortuna nur selten zu sehen. Trotzdem brannte es vor dem Tor der Hamburger oft genug. Das lag aber auch an Einzelaktionen oder Fehlern des Gegners.
„Wenn wenigstens die Standardsituationen gepasst hätten“, sagte Köstner. „Doch die kamen fast immer zu kurz oder segelten weit über die Köpfe der Mitspieler hinweg.“ Als die Fortuna dann alles auf eine Karte setzte, kassierte sie auch noch das 0:2. Doch das war dann nicht mehr so relevant wie die (frühe) Verletzung von Martin Latka. Der Verteidiger musste mit Verdacht auf einen Muskelfaserriss im Oberschenkel raus.