Immer bei Ecken sehen die Paulianer schlecht aus
Florian Mohr und Sören Gonther sollen es jetzt im Hamburger Abwehrzentrum richten.
Düsseldorf. Am vergangenen Sonntag wurde Roland Vrabec ungemütlich — zum ersten Mal seit der 40-Jährige im Spätherbst die Nachfolge von Michael Frontzeck als Trainer des FC St. Pauli angetreten hatte. Vrabec missfiel die 0:1-Pleite beim FSV Frankfurt. Das Resultat und vor allem die Art und Weise, wie es zustande gekommen war. „Das war ein behäbiger und lethargischer Auftritt. Speziell in der ersten Halbzeit sind wir nur Zuschauer gewesen“, sagte Vrabec.
Dabei hätte sich sein Team mit einem Sieg am Bornheimer Hang für den Kampf um Platz drei ins Gespräch bringen können. Konstant ist bei der Mannschaft von Roland Vrabec in dieser Saison offenbar nur, dass sie nicht konstant sein kann. „Das ist natürlich großer Mist“, sagte Torhüter Philipp Tschauner.
Besonders das Problem bei gegnerischen Eckbällen bereitet Torhüter wie Trainer Kopfzerbrechen. Neun ihrer aktuell 29 Gegentore kassierten die Kiez-Kicker nach einem solchen Standard. „Zuerst haben wir es mit Raumdeckung probiert. Dann mit Manndeckung und danach mit einer Mischung aus beidem. Langsam gehen mir die Ideen für eine Lösung aus. Aber auf Dauer müssen wir das abstellen“, sagte Vrabec.
Vielleicht gelingt das in Düsseldorf mit einer Personal-Konstellation, die beim FC St. Pauli neu, allerdings aus der Vergangenheit bestens erprobt ist. Erstmals werden in der Innenverteidigung Florian Mohr und Sören Gonther als Duo auflaufen, weil neben den Mittelfeldspielern Christopher Buchtmann (verletzt) sowie Tom Trybull und Marc Rzatkowski (beide gesperrt) auch Abwehrchef Markus Thorandt (Gelbsperre) fehlt.
Seit Sommer 2012 spielen Mohr und Gonther für Pauli. Gemeinsam in die Startelf haben es die beiden Kumpels, die von 2008 bis 2012 in Paderborn ein Bollwerk bildeten, jedoch bisher noch nicht geschafft. Gonther fiel mit einem Kreuzbandriss bis ins Frühjahr 2013 aus, und als er endlich wieder fit war, wurde bei Mohr ein Bandscheibenvorfall festgestellt, der diesen bis zum vergangenen Herbst außer Gefecht setzte.
Nun kommt endlich die Premiere, auf die sich beide sehr freuen. „Wir kennen uns sehr gut. Wir wissen, wo der andere steht und wie er sich verhält. Der Trainer kann sicher sein, dass er ein eingespieltes Duo auf dem Platz hat“, sagte Mohr. Gonther ergänzte mit einem Schmunzeln: „Ja, ich habe den Flo oft in Zweikämpfe geschickt, aus denen ich mich heraushalten wollte.“