Dirk Kall: „Wir haben etwas zu bieten“

Aufsichtsrats-Chef Dirk Kall ist stolz darauf, dass die Fortuna mit ihren Erfolgen wertvoller für die Partner geworden ist.

Düsseldorf. Dirk Kall ist anscheinend das personifizierte Glück für die Fortuna. Am 5. Mai vor einem Jahr wurde er Aufsichtsratsvorsitzender des Vereins, am 23. Mai stieg die Fortuna auf. Und auch diese Saison lief es unter seiner Ägide "herausragend", wie er selbst sagt. Doch Dirk Kall, der sich als glühender Fortuna-Fan bezeichnet, sieht sich als Teamplayer und lobt das großartige Miteinander in der Führung des Vereins. Wir sprachen mit ihm.

Dirk Kall: Sicher sind wir nur hauchdünn im Aufstiegsrennen gescheitert, aber wir gehen weiter Schritt für Schritt unseren Weg, um mittelfristig in der ersten Bundesliga ein dauerhafter und ernsthafter Wettbewerber zu sein.

Kall: Ich stimme Wolf Werner zu, der sagt, ein Aufstieg käme nie zu früh. Es kommt nur darauf an, was man daraus macht. Aber man sollte mit dem bisher Erreichten auch mal zufrieden sein. Mannschaft und sportlicher Leitung gebührt ein Riesenkompliment und ein Dankeschön.

Kall: Wir sehen die 2. Liga nicht als Durchgangsstation, sondern freuen uns auf eine attraktive Saison mit Gegnern wie HerthaBSC oder VfL Bochum. Die Leistung wird anerkannt, egal ob in der ersten oder zweiten Liga. Wenn die Mannschaft mit der Leidenschaft wie in der vergangenen Serie spielt, werden die Leute das auch honorieren, auch wenn wir nicht ganz oben stehen. Sicherlich hoffen wir und wollen wir wieder oben mitspielen. Leichter wird das aber in der kommenden Saison sicherlich nicht. Wir würden uns aber auch von drei oder vier Niederlagen in Folge nicht beeindrucken lassen, denn wir wissen, dass ein so tolles Jahr nicht wie selbstverständlich zu wiederholen sein wird.

Kall: Das Bild hat sich stark verändert, weil die handelnden Personen sehr professionell arbeiten, und der Verein wieder ein ernst zu nehmender Ansprechpartner ist. Die Stabilität der Finanzen hat absoluten Vorrang. Das wird honoriert. Es herrscht Euphorie in der Stadt, Fortuna ist ein großes Thema. In den Sondierungsgesprächen mit den Vermarktern wurden wir bestätigt, dass die Fortuna gute Rahmenbedingungen aufweist.

Inzwischen geht es für Sponsoren nicht mehr darum, uns unter die Arme zu greifen. Wir haben auch selber etwas zu bieten. Jetzt können die Partner auf beiden Seiten voneinander profitieren, so wie wir inzwischen für die Stadt ein sehr wichtiger Werbeträger sind. Auch der Einstieg von Henkel war, ohne unsere anderen Sponsoren abzuwerten, ein wichtiges Zeichen. Aber alles funktioniert nur dann so reibungslos, wenn der sportliche Erfolg da ist.

Kall: Man muss ganz klar sagen, dass wir in diesem Punkt für einen Zweitligisten bereits sehr gut aufgestellt sind. Mit unserem Partner Infront sind wir jedoch gemeinsam aktiv dabei, unsere Sponsoringerlöse weiter auszubauen. In diesem Zusammenhang gilt mein besonderer Dank all den Unternehmen, die in schweren Zeiten für uns da waren.

Kall: Es wird in der Zukunft keinen Punkt geben, an dem wir ohne Ehrenamtliche leben können. Wenn man bedenkt, dass sich Peter Frymuth und Werner Sesterhenn trotz ihrer beruflichen Verpflichtungen Tag und Nacht für den Verein einsetzen und eingesetzt haben, kann man das nicht hoch genug wertschätzen. Wir wachsen organisch und brauchen Verstärkung. Wie die aussehen wird, besprechen wir derzeit im Aufsichtsrat in enger Abstimmung mit dem Vorstand.

Kall: Zu Sitzungen finden wir uns alle vier bis sechs Wochen zusammen, in den Unterausschüssen wie Marketing oder Finanzen sind wir eigentlich ständig im Gespräch. Wir sind enger zusammengewachsen, das Vertrauen und der gegenseitige Respekt sind da, und in der Regel kommen wir zu einstimmigen Entscheidungen. Ich bin als Vorsitzender ein Teil des Teams und leiste meinen Beitrag vor allem in Marketing-Angelegenheiten. Das macht mir viel Spaß, mit dem, was wir erreicht haben, bin ich jedenfalls sehr zufrieden.

Kall: Ich unterhalte mich gerne privat mit Norbert Meier, aber aus dem sportlichen Bereich halte ich mich als Aufsichtsrats-Vorsitzender völlig heraus. Über das Konzept des Trainers und des Managers werde ich natürlich informiert. Auch die beruflichen Dinge trenne ich von meinem Engagement bei der Fortuna, aber die Familie habe ich infiziert mit dem Fortuna-Virus. Mein Sohn war schon vier Tage vor seiner Geburt Fortuna-Mitglied.