"DJ Opa" entschuldigt sich für Missklang bei Spiel gegen RB Leipzig
Beim Spiel gegen Leipzig sorgt Songauswahl von Fortunas Discjockey für Ärger.
Düsseldorf. Wenn bei Heimspielen von Fortuna Düsseldorf in der Arena Musik gespielt wird, lohnt sich ein Hinhören und Nachdenken eigentlich immer. Denn Marcus Haefs („DJ Opa“) legt stets Musikstücke auf, die zum aktuellen Gegner des Fußball-Zweitligisten passen und (Er-)Kenner durchaus schmunzeln lassen. So war auch sein Plan am vergangenen Sonntag gegen RB Leipzig: „Kauf mich“ von den Toten Hosen als Anspielung auf den von Getränkeriese „Red Bull“ finanzierten Klub, auch „Money, Money, Money“ von Abba oder „Material Girl“ von Madonna waren durchaus vertretbar.
Aber mit dem Trauermarsch von Chopin die Fanproteste in schwarzen Ponchos zu begleiten („Untergang der Fußballkultur“), ging nicht nur den Verantwortlichen zu weit. Einige Medien schrieben von „pietätloser Musikauswahl“, Fortuna-Präsident Dirk Kall entschuldigte sich dafür „in aller Form“ bei den Leipzigern. Es stehe den Fortunen nicht zu, über andere Vereine zu urteilen.
Marcus Haefs habe das eingesehen und sich entschuldigt, hieß es. Haefs sagte der WZ : „Es war nicht meine Absicht, mit dem Trauermarsch die Gefühle von Zuschauern zu verletzen. Wenn es dazu gekommen ist, tut mir dies leid.“
Sanktionen wird es gegen den DJ nicht geben, der sein Musikprogramm nicht mit dem Verein absprechen muss. Normalerweise sorgt seine Musikauswahl stets für nette Anekdoten, denn seit rund zehn Jahren werden die Gäste mit einem musikalischen Augenzwinkern begrüßt. „Dies wurde von unseren bisherigen Gegnern immer mit Humor aufgenommen.“ Borussia Dortmund bekam die Champions-League-Hymne zu hören, nachdem das Team gerade aus dem Wettbewerb ausgeschieden war.
„Katzenklo“ von Helge Schneider und „Schickeria“ von der Spider Murphy Gang gab es für 1860 München („Die Löwen“). Der damalige Frankfurter Trainer Achim Veh bekam nach seinen verbalen Unmutäußerungen über Fortunaspieler Sascha Rösler („Rotzlöffel“) das „Haus vom Veh“ zu hören, in dem einige Fortuna-Fans ihn musikalisch in Anlehnung an „Haus am See“ von Peter Fox auf die Schippe nahmen. Aber auch vereinsintern gibt es öfter etwas zu hören: Als einige Fortuna-Profis wegen eines nächtlichen Diskoausflugs suspendiert waren, schallte „I don’t feel like dancing“ (Scissor Sisters) über die Lautsprecher.
Die Fortuna selbst ist gar nicht so weit entfernt von Marcus Haefs musikalisch-kritischer Betrachtung der Leipziger. Der Club verzichtete auf die Einblendung des Vereinslogos auf den Leinwänden, das zu sehr an die Getränkemarke erinnert. Auch die Plakatwerbung war einfach und logofrei gehalten statt der sonst humorigen Ankündigungssprüche.