Fortuna Düsseldorf Fortuna erarbeitet sich Sieg im Aufsteiger-Duell

Düsseldorf · Interimskapitän Kaan Ayhan köpft die Düsseldorfer zum 2:1-Heimsieg über den 1. FC Nürnberg. Das Team von Trainer Friedhelm Funkel macht beim achten Saisonsieg einen Rückstand wett und einen weiteren Schritt in Richtung Klassenerhalt.

Düsseldorfs Marcin Kaminsiki (l-r), Torschütze Kaan Ayhan und Niko Gießelmann jubeln nach dem Treffer zum 2:1.

Foto: dpa/Marius Becker

Mit dem 3:0-Heimsieg über den VfB Stuttgart vor zwei Wochen war Fortuna Düsseldorf in der Fußball-Bundesliga ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum erklärten Saisonziel gelungen. Vor dem Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg am Samstagabend waren die Vorzeichen ähnlich. Ein „Dreier“ und der Aufsteiger würde dem Klassenerhalt am 23. Spieltag wieder ein bedeutendes Stück näher kommen – eben und vor allem weil die Mannschaft von Cheftrainer Friedhelm Funkel einen direkten Konkurrenten in der Tabelle weiter distanzieren könnte.

Nach 90 nicht immer gutklassigen Minuten durfte der Großteil der 41 816 Zuschauer genau das bejubeln. Die Fortuna setzte sich nach einem Eigentor von Ewerton und einem Treffer von Abwehrchef Kaan Ayhan trotz Rückstand zur Pause mit 2:1 (0:1) durch, feierte den achten Saisonsieg und schraubte die eigene Punktzahl damit auf 28. Die „Clubberer“ hingegen bleiben mit nur 13 Zählern Tabellenschlusslicht.

Fortuna gegen Nürnberg - die besten Bilder des Spiels
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Bereits nach vier Minuten veränderten sich die Voraussetzungen auf dem Rasen der Arena. Nürnbergs Mittelfeldspieler Matheus Pereira musste nach einer Tätlichkeit gegen Niko Gießelmann vom Platz. Schiedsrichter Sascha Stegemann hatte die Aktion in der Düsseldorfer Hälfte nicht gesehen – oder zumindest nicht auf diese Weise bewertet. Video-Assistentin Bibiana Steinhaus schaltete sich aus Köln ein und nach Studium der Fernsehbilder zückte der Unparteiische die Rote Karte gegen den Brasilianer.

Sichtbar geschockt vom Platzverweis waren die Franken allerdings nicht. Der ohnehin auf eine stabile Defensive bedachte Mitaufsteiger verteidigte geschickt und suchte schnellem Umschaltspiel hin und wieder auch den Weg nach vorne. Wenn sich Räume für die Fortuna eröffneten, dauerten die Aktionen oftmals zu lange oder waren zu umständlich. Die erste ordentliche Möglichkeit für die Fortuna entstand im Anschluss an eine Standardsituation. Doch FCN-Torhüter Christian Mathenia entschärfte sowohl den Distanzschuss von Gießelmann (13.). In der Folge wurden die Aktionen der Gastgeber etwas klarer, Mathenia parierte aber auch den Kopfball von Kaan Ayhan (25.) und Versuch von Dodi Lukebakio (30.).

Kurz vor der Pause trauten sich die Nürnberger dann mal wieder nach vorne – und gingen in Führung. Eduard Löwen profitierte von einem schlechten Abwehrversuch Ayhans. Sein Schuss aus rund 20 Metern rauschte an Jaroslav Drobny, der den kranken Michael Rensing zwischen den Pfosten vertrat, vorbei ins Tor.

Nürnbergs Abwehrspieler Ewerton und Ayhan überwinden Mathenia

Auch nach der Pause tat die Fortuna mehr für das Spiel, sich dabei aber immer wieder schwer. Der „Club“ richtete sich vor und im eigenen Strafraum ein, attackierte erst ab 30 Meter vor dem eigenen Tor. Um neue Impulse zu setzen, reagierte Funkel nach rund einer Stunde Spielzeit und brachte mit Rouwen Hennings und Marvin Ducksch zwei frische Angreifer für die bemühten aber meist ungefährlichen Kenan Karaman und Dawid Kownacki.

Wenige Sekunden nach dem Doppelwechsel gelang den Düsseldorfern der Ausgleich. Nach einer Lukebakio-Flanke von der rechten Seite köpfte Nürnbergs Innenverteidiger Ewerton den Ball in bester „Uwe-Seeler-Manier“ mit dem Hinterkopf und unhaltbar für Mathenia ins eigene Tor zum 1:1.

Weil aus dem Spiel heraus auch nach dem Ausgleich vieles Stückwerk blieb, musste eine Standardsituation für die Entscheidung sorgen. In seinem ersten Pflichtspiel als Fortuna-Kapitän köpfte Ayhan nach einem Freistoß von Kevin Stöger am ersten Pfosten zum 2:1-Siegtreffer (83.) ein.