Düsseldorf mit weiterem Schritt Richtung Klassenerhalt
Düsseldorf (dpa) - Am Schluss musste die Fortuna selbst in Überzahl zittern. Doch das 1:0 gegen Mitaufsteiger Fürth hatte auch nach 90 Minuten Bestand. Die Franken taumeln dem sofortigen Wiederabstieg entgegen.
Helmut Hack war stinksauer und restlos bedient nach der 14. Saisonpleite. Im Grunde sprach der Präsident der SpVgg Greuther Fürth dem Team des gebürtigen Düsseldorfers Mike Büskens im Anschluss an die Niederlage bei Mitaufsteiger Fortuna Düsseldorf die Erstligatauglichkeit ab: „Wenn du drinbleiben willst, darfst du hier nicht verlieren. Das ist klar.“
Die Realität ist ganz bitter. Die Fürther Bilanz nach 22 Spieltagen: 14 Niederlagen, zwölf Zähler, lediglich 13 Tore - für Büskens und Co. rückt der Klassenverbleib nach dem entscheidenden Tor von Axel Bellinghausen in der 18. Minute in immer weitere Ferne.
Die Fortuna dagegen kann mit 27 Punkten wohl für eine weitere Erstligasaison planen. Vor 37 378 Zuschauern war das 1:0 gegen die Franken der fünfte Saison-Heimsieg. Auf den ersten Abstiegsplatz haben die Rheinländer schon zwölf Punkte Abstand. „Das ist sicher schön, aber wir sind noch nicht durch“, kommentierte Bellinghausen nach seinem zweiten Treffer der aktuellen Spielzeit die Lage des Traditionsvereins.
Es war kein gutes Spiel, obwohl es den ersten Aufreger schon nach etwas mehr als einer Minute gab. Fortunas Australier Robbie Kruse wurde vom überforderten Matthias Zimmermann im Strafraum gefoult, Schiedsrichter Tobias Welz entschied sofort auf Elfmeter. Doch der überragende Wolfgang Hesl hielt den schwachen und unplatzierten Schuss des ehemaligen Fürthers Dani Schahin (3.).
Die Rheinländer wirkten kurz geschockt und mussten in der 15. Minute einen Pfostentreffer von Bernd Nehrig zulassen. Büskens: „In dieser Situation müssen wir das 1:0 machen.“ Nur 180 Sekunden später profitierte Bellinghausen von einem weiteren Zimmermann-Fehler und tunnelte Hesl zum 1:0. Danach war die Elf von Norbert Meier überlegen, versäumte es aber, gegen die nach Gelb-Rot für Jozsef Varga (38./wiederholtes Foulspiel) dezimierten Fürther noch vor dem Wechsel nachzulegen.
Schahin wäre es bei einem Kopfball beinahe gelungen, doch Hesl (49.) klärte. Wer geglaubt hatte, die Fortuna würde mit Macht die Entscheidung anstreben, wurde getäuscht. Die „Kleeblätter“ griffen gegen die jetzt viel zu passiven Fortunen an, waren aber in vielen Aktionen - wie so häufig in dieser Saison - nicht entschlossen genug. Auf der Gegenseite scheiterte der frühere Fürther Stefan Reisinger zweimal freistehend an Hesl (64./69.), der auch gegen Kruse (80.) glänzend reagierte.
Büskens musste sein Konzept für den Auftritt in seiner Geburtsstadt verändern. Weil Milorad Pekovic (Sperre) und Stephan Fürstner (Grippe) fehlten, bildeten Varga und der von einem Anriss der Syndesmose genesene Edgar Prib zunächst die Doppel-Sechs. Auf Fortuna-Seite fehlten Kapitän Andreas Lambertz und Adam Bodzek wegen ihrer fünften Gelben Karte. Im Spiel am kommenden Samstag gegen Leverkusen sind nun die Fürther Nehrig (5. Gelbe) und Varga gesperrt. Damit dürfte der erste Fürther Heimsieg noch unwahrscheinlicher werden.
Spieldaten:
Ballbesitz in %: 46,9 - 53,1
Torschüsse: 15 - 8
gew. Zweikämpfe in %: 58,2 - 41,8
Fouls: 19 - 29
Ecken: 5 - 4
Quelle: optasports.com