Fortuna Düsseldorf Egal welche Liga: Rensing will bleiben
Der Torwart des Zweitligisten ist seit Monaten die Konstante in der Mannschaft. Nun macht er der Fortuna ein Liebesbekenntnis.
Düsseldorf. Er ist Antreiber, Leistungsträger und Ruhepol. Im Sommer ist Michael Rensing drei Jahre bei Fortuna. Und obwohl noch völlig offen ist, in welcher Liga der Verein in der kommenden Saison spielen wird, hat der 31-Jährige für sich eine Entscheidung getroffen: „Ich bin sehr, sehr gerne in Düsseldorf und möchte auch sehr gerne hier bleiben. Egal, was sportlich passiert, wir können immer über alles sprechen. Ich möchte noch lange bleiben“, sagt der Torhüter bestimmt. Diese Liebeserklärung an Fortuna ist nicht selbstverständlich, denn der mit Rensing bis Juni 2017 abgeschlossene Vertrag gilt nicht für die 3. Liga. „Das ist ein großes Bekenntnis zum Verein, jeder sieht, wie er sich mit der Fortuna identifiziert“, meint Manager Rachid Azzouzi auf WZ-Anfrage.
Michael Rensing spielt im Abstiegskampf eine ganz besondere Rolle, denn ein einziger individueller Fehler von ihm kann die Mannschaft um den Lohn der Arbeit bringen. Der 1,90 Meter große Profi weiß das und empfindet diese Situation nicht als Belastung. „Ich bin so viele Jahre dabei, über so etwas mache ich mir überhaupt keine Gedanken. Grundsätzlich haben wir als Profisportler immer Druck“, erklärt er.
Er übernimmt Verantwortung, auf dem Platz und hinter den Kulissen. Die Rolle der Leitwölfe im Team beschreibt er so: „Erfahrene Spieler können den jungen auch etwas mit auf den Weg geben. Positiv, konstruktiv, aber sie sagen natürlich auch mal ihre Meinung und hauen auch mal dazwischen, wenn ihnen etwas nicht passt.“
Das kann er. In Erinnerung geblieben ist seine deutliche Reaktion nach der 0:4-Niederlage in Hamburg gegen den FC St. Pauli im vergangenen November. Rensing war wütend über die Leistung der Fortuna und jeder konnte es ihm nach dem Schlusspfiff ansehen. „Ich bin jemand, der sehr ehrgeizig ist und immer gewinnen möchte. Ich hatte nach dem Ergebnis den Kaffee auf. Emotionen gehören auch zum Fußball, und egal was passiert: Ob ein Manager sein Kaugummi wirft (gemeint ist Kölns Sportchef Jörg Schmadtke am Rande des Spiels gegen Hoffenheim, Anm. d. Red.) oder jemand mal seinen Gegenspieler anschreit, das ist das Normalste von der Welt.“
Fortuna befindet sich aktuell im Aufwind. Der Heimsieg gegen den 1. FC Kaiserslautern (4:3) und die stabile Leistung am letzten Samstag in Bielefeld (0:0) vermitteln Zuversicht. Am Montag kommt ausgerechnet der Tabellenzweite und Aufstiegsaspirant RB Leipzig in die Arena (Anstoß 20.15 Uhr). Rensing nimmt es gelassen: „Niemand erwartet, dass wir gewinnen, deshalb können wir befreit aufspielen. Wir werden versuchen, an die letzten beiden Leistungen anzuknüpfen.“
Mit Friedhelm Funkel steht in dieser Spielzeit schon der vierte Trainer an der Seitenlinie. Den Torhüter, der auch schon für den FC Bayern München, den 1. FC Köln und Bayer Leverkusen spielte, bringt auch das nicht aus der Ruhe. „Man merkt, dass der neue Trainer viel, viel Erfahrung hat. Generell und auch im Abstiegskampf. Er weiß, was die Spieler brauchen, wie man sie bei Laune hält, er und das Trainerteam machen das in dieser Situation einfach richtig gut“, fasst Rensing zusammen.
Nach seinem persönlichen Wunsch für die Zukunft gefragt, muss der Spieler mit der Rückennummer eins nicht lange überlegen: „Gesund zu bleiben, und dass es mir weiter so viel Spaß macht, zum Training und zu den Spielen fahren. Ich weiß das sehr zu schätzen, denn ich habe auch schon andere Tage mitgemacht.“