Fortuna hat diesmal defensive Stabilität
Dafür fehlte beim 0:0 in Bielefeld die Durchschlagskraft vorne. Gäste hadern wegen Notbremse, die nicht geahndet wurde.
Düsseldorf. Sportdirektor Rachid Azzouzi war „brutal verärgert“, Nikola Djurdjic sah sich um den Erfolg gebracht und Trainer Friedhelm Funkel verstand nicht, warum in einer solchen Szene nicht gepfiffen wird. „Da haben Norbert und die Arminia Glück gehabt“, meinte Funkel zu der Situation in der 21. Minute, als Felix Burmeister Djurdjic foulte. Für den serbischen Stürmer der Fortuna war das eine klare Notbremse. „Es gab für mich keinen Grund, mich fallenzulassen“, sagte Fortunas Stürmer. „Das war so früh im Spiel, das wir dann gegen zehn Arminen für uns entschieden hätten.“ Schiedsrichter Michael Kempter, der schwächste Mann auf dem Platz, weil er sich Fehler auf beiden Seiten leistete, ließ weiterspielen — es blieb beim 0:0.
„Jeder, na ja, fast jeder im Stadion hat das gesehen, und die erschreckte Reaktion der Bielefelder Zuschauer war ein deutliches Zeichen“, sagte Azzouzi. Aber der Sportdirektor gab zu, dass es auch so in der von den Gästen beherrschten zweiten Hälfte möglich gewesen wäre, drei Punkte zu entführen. Doch letztlich fehlte im offensiven Bereich wie so oft in dieser Saison die Durchschlagskraft. Neben der Szene in jener 21. Minute, in der ein langer Schlag von Karim Haggui Djurdjic in Szene gesetzt hatte, verfügte die Fortuna nur über eine ganz klare Chance. Die hatte Kerem Demirbay nach einer Viertelstunde. Nach einer Körpertäuschung legte er sich freistehend den Ball auf den schwächeren rechten Fuß. Sein Schuss wurde von Arminia-Torhüter Wolfgang Hesl großartig abgewehrt.
Mit der Offensivleistung seiner Mannschaft in Bielefeld konnte Friedhelm Funkel ansonsten nicht zufrieden sein. „Wir hatten in der zweiten Hälfte weit über 60 Prozent Ballbesitz“, sagte Fortunas Trainer. Daraus hätten seine Spieler zu wenig gemacht. „Auch bei den Standards fehlte so der letzte Biss, in den Ball hineinkommen zu wollen. Eine kurze Berührung reicht da meist schon.“
Funkel räumte zwar ein, dass ein Dreier nicht unbedingt verdient gewesen wäre. „Aber das ist mir in unserer Situation auch egal.“ Insgesamt stimmte ihn der Auftritt der Fortuna in Bielefeld „nach wie vor positiv“. Es wäre aber auch schwierig gewesen, die Offensivleistung des Kaiserslautern-Spiels (4:3) zu erhalten und gleichzeitig die auf der Alm notwendige defensive Stabilität zu erreichen.
Die einzige Umstellung, die Funkel vorgenommen hatte, gab der Mannschaft dadurch Stabilität, dass Oliver Fink und Adam Bodzek auf der Doppel-Sechs sich sehr gut verstanden. „Es tut mir zwar leid für Marcel Sobottka, der weichen musste“, sagte Funkel. „Aber ich habe mit ihm gesprochen, und er weiß, dass ich mit ihm weiterhin plane.“ Zudem kam der Ex-Schalker in der Schlussphase zum Einsatz, als Bodzek müde wurde.
„Uns beiden tut es sehr gut, jetzt Spielpraxis über fast die gesamte Spielzeit zu haben“, sagte Fink, der am Montag kommender Woche gegen RB Leipzig wieder weiter vorne in der Demirbay-Rolle spielen wird. Und neben dem Spielmacher muss der Trainer auch Lukas Schmitz ersetzen, der sich ebenfalls die fünfte Gelbe Karte einhandelte.