Ein erhebendes Gefühl
Fortunas Trainer Meier hat in München ein glückliches Händchen.
Düsseldorf. Am Sonntagmorgen saß Fortuna-Vorstand Peter Frymuth wohl gelaunt zwischen einigen Fans in Rot-Weiß am Düsseldorfer Flughafen. "Das ist doch ein erhebendes Gefühl", sagte Frymuth, bevor der Flieger mit rund 200 Düsseldorfer Fußball-Anhängern gen München abhob. Sie sollten nicht die einzigen sein, die sich auf die Auswärtstour freuten. Fast 3000 Fans unterstützten die Gäste und hatten nach dem 2:2 (0:1) im Zweitliga-Duell beim TSV 1860 München letztlich auch mächtig Spaß. Entsprechend mehr Stolz nahmen Frymuth und das Fortuna-Team am Abend auf den Rückflug an den Rhein mit, zumal ein 0:2-Rückstand noch umgebogen werden konnte. Jens Langeneke versuchte es mit Ironie: "Wir haben eben mal den Schwierigkeitsgrad erhöht und lagen zwei Tore zurück."
Ihm erschwerte zunächst eine personelle Überraschung durch Trainer Norbert Meier den Nachmittag. Denn an seiner Seite lief Kozo Yuki auf, der seine Saisonpremiere feierte und den verletzten "Bamba" Anderson ersetzte. "Morgens vor dem Spiel hat der Trainer mir gesagt, dass ich spiele. Da wurde ein Traum wahr", sagte der Japaner, musste aber auch eingestehen, dass er so seine Schwierigkeiten hatte. "Zum Glück haben mir Jens Langeneke und Christian Weber geholfen", sagte Yuki in gebrochenem Englisch. Und wie hat die Verständigung geklappt? "International", sagte Langeneke, man müsse eben "vehement genug" rufen, dann wisse jeder, wo es lang geht. Selbstsicherer nahm Patrick Zoundi seinen Platz im Mittelfeld nach seiner Einwechslung ein.
Der Nationalspieler aus Burkina Faso brachte Belebung ins Angriffsspiel, ganz zu schweigen vom Ausgleichstreffer in der 73. Minute, nachdem der so umstrittene wie exzellent geschossene Freistoß von Ranisav Jovanovic drei Minuten zuvor die Gäste aufgeweckt hatte. "Ich wusste, wo das Tor war, habe aus zentraler Position einfach abgezogen", sagte Zoundi. So gaben die vier Tore einem faden Kick wenigstens etwas Würze. Denn in der ersten Hälfte war bis auf das Münchener 1:0 nicht viel los. Doch die letzten 20Minuten und der Stolz über den Punktgewinn ließen das schnell wieder vergessen.
Die Blicke richteten sich unmittelbar nach der Landung am Düsseldorfer Flughafen auf den kommenden Freitag: Dann ist Arminia Bielefeld in der Düsseldorfer Arena zu Gast (18 Uhr). "Da wollen wir richtig Betrieb machen und hoffen auf über 30 000 Zuschauer", so Sportleiter Wolf Werner.