Fortuna holt ein Unentschieden raus
München. Am Morgen saß Fortuna-Vorstand Peter Frymuth wohlgelaunt, fast stolz zwischen einigen Fans in Rot-Weiß am Düsseldorfer Flughafen. "Das ist doch ein erhebendes Gefühl", sagte Frymuth, bevor der Flieger mit rund 200 Düsseldorfer Fußball-Anhängern gen München abhob.
So war es kaum verwunderlich, dass fast 3000 Fans die Gäste unterstützten, die zum Zweitliga-Duell beim TSV 1860 München antraten.
Sie sahen eine wenig ansehnliche Begegnung, in der die Fortunen lange Zeit wie blockiert wirkten. Jedenfalls nicht so zielstrebig, konzentriert und kampfstark wie zuletzt. Trotzdem holten die Aufsteiger nach einem 0:2-Rückstand noch ein 2:2-Unentshieden.
An einem frischen, aber klaren letzten November-Sonntag spielte sich das Geschehen lange zwischen den Strafräumen ab. Wenig Erbauliches von den Gastgebern wie den Gästen, bei denen Kozo Yuki als Innenverteidiger seine Saisonpremiere feierte und den verletzten Bamba Anderson ersetzte.
Für Marco Christ (Innenbandanriss) war Olivier Caillas ins Team zurückgekehrt, spielte auf der linken Mittelfeldseite, während sich Andreas Lambertz zentral hinter den Spitzen mühte.
Doch gerade als die Aktionen mutiger zu werden schienen, erwischten die Sechz'ger die Fortunen eiskalt: Alexander Ludwig ließ zunächst an der Strafraumgrenze den Ball durch, bekam ihn postwendend von Benny Lauth im Strafraum zurück, drehte sich um Yuki und ließ Torwart Michael Ratajczak aus nächster Nähe keine Abwehrmöglichkeit (36.).
Angesichts der Kaltschnäuzigkeit beim Ausnutzen der einzigen Torchance der ersten Hälfte war das eine durchaus verdiente Halbzeit-Führung.
Nach dem Wechsel drängten die Düsseldorfer auf den Ausgleich, Trainer Norbert Meier brachte zehn Minuten nach der Pause den offensiveren Patrick Zoundi für den enttäuschenden Oliver Fink. Der Nationalspieler aus Burkina Faso brachte Belebung ins Angriffsspiel, wenig später hatte Ranisav Jovanovic die erste Chance und brachte es fertig, den Ball freistehend aus fünf Metern nicht im Tor unterzubringen - Kiraly lenkte den unplatzierten Schuss zur Ecke (57.).
Das sollte sich rächen: Sechs Minuten später schlug es erneut im Kasten der Fortuna ein: Nach einem Freistoß von der linken Abwehrseite erreichte der Ball im Strafraum Torben Hoffmann, der ihn im Fallen zum 2:0 über die Linie drückte und sich dabei auch von Christian Weber nicht aufhalten ließ (63.).
So brauchte es eine exzellent verwertete Standardsituation, dass die Gäste noch einmal auf mehr hoffen konnten. Jovanovic zirkelte einen Freistoß von der Strafraumgrenze über die Mauer in den linken oberen Winkel (70.).
Drei Minuten später flippte der Fortuna-Fan-Block aus: Nach einer Ecke nutzte Zoundi die Unsicherheit von Münchens Torwart Gabor Kiraly und traf zum viel umjubelten Ausgleich (73.). So gaben die Tore einem faden Kick wenigstens etwas Würze.