Ein Sieg für das Selbstvertrauen
Der erste Schritt auf dem Weg zu alter Stärke ist getan. Fortuna zeigt sich als echtes Team.
Düsseldorf. Die Fortuna glänzte nicht, und das Spiel bot alles andere als einen Fußball-Leckerbissen. „Es war ein dreckiger Sieg, aber das ist uns auch egal“, hatte Torschütze Stefan Reisinger nach dem 1:0-Erfolg gegen den VfL Bochum erklärt.
Dass Fußball nicht immer logisch ist, unterstrich auch Fortunas Trainer Mike Büskens: „Nach den spielerisch starken 90 Minuten gegen 1860 München (1:2) hätten wir uns vielleicht noch eher einen Sieg verdient als nach diesem Spiel gegen Bochum.“ Doch mit solchen Gedanken hielten sich Trainer und Spieler der Fortuna nicht lange auf.
Derjenige, der nach drei Niederlagen in Folge und einer zuletzt desaströsen spielerischen Leistung bei der 1:2-Niederlage in Berlin nicht mit einem 1:0-Erfolg gegen Bochum zufrieden war, muss unter den Fortunen erst noch gefunden werden.
„Fürs Selbstvertrauen war das ungemein wichtig“, sagte Torhüter Fabian Giefer. „Es war der erste Schritt, da wir auch nur phasenweise das Spiel so dominiert haben, wie wir es uns gerne gewünscht hätten.“
Die Mannschaft habe den Sieg mit großem Willen erzwungen. „Intern sind wir eine Riesentruppe und sehr gefestigt.“ Die Dinge, die von außen auf die Mannschaft einprasseln, würden laut Giefer abprallen.
„Wir haben auch als Team die Antwort auf dem Platz gegeben“, sagte Giefer, der sicher ist, dass es weiter aufwärts geht. „Weil wir definitiv die Qualität haben und sicherlich auch ganz anders spielen können.“ Zum Beispiel, wenn die Mannschaft mit viel Selbstvertrauen nach einer Siegesserie antreten würde.
Bis dahin ist es noch ein weiter Weg, denn die Defizite, die in der Begegnung mit den Bochumern deutlich wurden, lassen sich nicht innerhalb weniger Tage abstellen. Vor allem das Nutzen von Kontersituationen, das effektive Spiel in der Spitze und das konsequente Ausnutzen der sich bietenden Chancen muss laut Büskens besser werden.
„Immer noch ist der Aufwand riesig und der Ertrag im Vergleich dazu zu klein“, meinte Fortunas Cheftrainer, der gegen Bochum zwar ohne gelernten Außenstürmer begann, aber dafür mit zwei Spitzen (Benschop und Reisinger) sowie einem Regisseur (Kenia) in einer Mittelfeld-Raute spielen ließ.
Die Raumaufteilung ließ noch zu wünschen übrig, vor allem auch deshalb, weil die Außenverteidiger eigentlich noch mehr in der Offensive gefordert wären, da die äußeren Mittelfeldspieler immer wieder im Zentrum aushelfen mussten. Das neue System passt noch nicht, obwohl die Fortuna mit ihrer Defensivleistung durchaus zu überzeugen wusste. „Aber darauf kann man aufbauen“, sagte Büskens.