Fortuna Düsseldorf Erleichterung: Fortuna ist so gut wie gerettet

Der knappe 1:0-Erfolg über den FSV Frankfurt sollte eigentlich für das große Ziel reichen.

Fortuna Düsseldorf: Erleichterung: Fortuna ist so gut wie gerettet
Foto: Christof Wolff

Düsseldorf. Eigentlich hatte der Gegner in 90 Minuten keine einzige klare Chance, um das Tor der Fortuna in Gefahr zu bringen. Selten hat Michael Rensing in einem so wichtigen Spiel so wenig aufs Tor bekommen und so selten eingreifen müssen. Und dennoch hatte jeder der über 32 000 Zuschauer, dessen Herz für die Fortuna schlug bei jedem Angriff der Gäste das Gefühl, dass doch noch etwas passieren könnte. So kam die Anfeuerung aus der Kurve, der Rest der Zuschauer, die sich in überwiegender Zahl für rote Fortuna-Trikots als Oberbekleidung entschieden hatten, waren nach der 49. Minute in erster Linie mit Zittern und später mit Verzweiflungsgesten beschäftigt. Am Ende aber reichte es für einen 1:0-Sieg gegen den FSV Frankfurt am 33. Spieltag der 2. Fußball-Bundesliga.

„Ich möchte das an dieser Stelle noch einmal erwähnen, wie dankbar wir unseren Fans sind. Ein Riesen-Kompliment für diese Unterstützung. Das war ein Riesen-Faustpfand, das wir auch am kommenden Sonntag brauchen“, sagte Friedhelm Funkel. Ihm war die Erleichterung anzusehen, dass nicht nur die Fortuna ihre Hausaufgabe gemacht hatte, sondern die Konkurrenz auch noch fast in idealer Form mitgespielt hatte. „Moment, wir lehnen uns jetzt nicht zurück“, sagte Fortunas Cheftrainer. „Wir dürfen diesen Abend noch ein wenig feiern und glücklich sein, dass wir das erste Endspiel für uns entschieden haben. Aber ab morgen geht es daran sich akribisch und vollkommen konzentriert auf das letzte Spiel in Braunschweig vorzubereiten.“

Sieg gegen Frankfurt: Fortunas Spieler dürfen endlich jubeln
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Natürlich war auch am Trainer die Anspannung — vor allem der letzten 15 Minuten — nicht vorbeigegangen. „Wir haben letztlich nicht viel zugelassen, aber da kann ein abgefälschter Ball oder ein Kopfball, der dem Gegner vor die Füße fällt, den Erfolg kosten können“, sagte Funkel, der von einem weiteren, kommenden Endspiel spricht. „Wir haben in Braunschweig eine bessere Ausgangsposition, aber die dürfen wir nicht aufs Spiel setzen.“ Es müsse eine hochkonzentrierte Leistung her. Braunschweig sei eine starke Mannschaft und es werde eine schwere Aufgabe.

„Es wäre schon fast tragisch gewesen, wenn wir das noch hergegeben hätten“, meinte Funkel, der damit auch die Leistung der Spieler hervorheben wollte. „Die Jungs haben sich aufgeopfert.“ Wie auch Axel Bellinghausen, der sich ohne Rücksicht auf seinen Körper in jeden Zweikampf hineingeworfen hatte. Der Kämpfer fehlt in Braunschweig. Einen Muskelfaserriss hat sich der 32-Jährige zugezogen, der selbst eine riesige Gelegenheit zur Führung ausgelassen hatte. „Da habe ich mir einen besseren rechten Fuß gewünscht“, sagte Bellinghausen. „Das war wie Tipp-Kick, der Torwart der Frankfurter hat sich einfach nicht bewegt.“

Großes Verständnis äußerte Bellinghausen für seinen Mitspieler Mathis Bolly, der drei Konterchancen, von denen jede zum 2:0 hätte führen müssen, vergab. „Natürlich haben sich alle auf dem Platz maßlos darüber geärgert, dass er nicht abgespielt hat“, sagte Bellinghausen. „Aber der Junge macht das doch nicht extra. Er wollte einfach zu viel. Das ist in der Kabine kein Thema mehr.“

Der Routinier brachte die ganze Saison noch einmal auf den Punkt. „Du bringst dich über 32 Spiele eine so missliche Situation, die du dann mit einer solchen Bravour meisterst“, sagte Bellinghausen. „Es gab keine Gelegenheit, so dass man sagen könnte, da hat die Fortuna wieder Glück gehabt.“ Und der Kapitän lobte auch den Teamgeist. „Das erlebt man in einer so schwierigen Situation auch nicht überall, dass alle Jungs in dieser Lage so die Arschbacken zusammenkneifen,“